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Erntehelfer

Regelung nicht abschaffen


Wem soll man nun glauben? Die Bundesregierung hält an der Erntehelfer-Regelung fest, die den stärkeren Einsatz von Langzeitarbeitslosen vorsieht. Keine Zahlen belegten, dass man die Regelung wieder ändern müsse. Der Bauernverband hingegen sieht das Vorhaben auf der ganzen Linie gescheitert und erhält für diese Auffassung zunehmend Unterstützung aus der Politik, angefangen bei der FDP bis hin zum CSU-Vorsitzenden Edmund Stoiber.
Die Bauern klagen in diesem Jahr über Einbußen, weil die deutschen Arbeitskräfte zum entscheidenden Zeitpunkt aus verschiedensten Gründen fehlten. Mit den ausländischen Erntehelfern habe man in den vergangenen Jahren gute Erfahrungen gemacht, seien sie doch mit großem Einsatz ans Werk gegangen.
Wenn es wirklich stimmt, dass die meisten deutschen Helfer häufig schon nach wenigen Tagen wieder weggeblieben sind, stimmt mit dem System etwas nicht.
Der Plan, mindestens jeder zehnte Erntehelfer sollte aus Deutschland kommen, geht doch in die richtige Richtung. Wenn sie nicht besonders qualifiziert sind, ist Langzeitarbeitslosen, vor allem den jungen Leuten, durchaus zuzumuten, bei der Spargel- oder Erdbeerernte zu helfen. Wenn sie sich dennoch mit Hartz IV zufriedengeben, muss der Gesetzgeber aktiv werden. Das heißt ja nicht, die bestehende Regelung wieder abzuschaffen. Auf keinen Fall jedoch dürfen die Bauern die Leidtragenden sein. Dirk Schröder

Artikel vom 29.07.2006