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Gewinneinbruch bei Balda

Handyausrüster bekam in China zu wenig Aufträge

Bad Oeynhausen/Frankfurt (WB/ef). Für Balda ist das erste Halbjahr wenig erfreulich verlaufen. Der weltweit zweitgrößte Handyschalenhersteller mit Sitz in Bad Oeynhausen verbucht im ersten Halbjahr dieses Jahres einen Gewinneinbruch.

Der operative Gewinn (Ebit) ging trotz eines leichten Umsatzanstieges um knapp 55 Prozent auf 11,1 Millionen Euro zurück. Der Überschuss büßte beinahe 60 Prozent auf 5,9 Millionen Euro ein. Grund seien unerwartet schwache Aufträge eines Kunden im zweiten Quartal gewesen, teilte der Konzern gestern in Frankfurt mit. Davon betroffen seien der Standort Suzhou in China und teilweise auch Manaus in Brasilien.
Dennoch bestätigte der Vorstand wegen der günstigen Auftragslage und »zusätzlicher Umsatzpotenziale« die Prognose eines Umsatzes von 450 bis 460 Millionen Euro und eines Vorsteuergewinns von 46 bis 48 Millionen Euro im Gesamtjahr. In den ersten sechs Monaten waren die Erlöse um 4,4 Prozent auf 186,3 Millionen Euro gestiegen. Davon erwirtschafteten die Werke in Europa erwirtschafteten 121,3 (Vorjahr: 123,3) Millionen Euro. Die Region Asien steigerte trotz der Planverfehlung ihre Umsätze um 29,7 Prozent auf 58,3 (Vorjahr: 45,0) Millionen Euro Millionen Euro). Die Region Amerika verzeichnete Umsätze von 7,3 (Vorjahr: 10,9) Millionen Euro. Die Aktivitäten in Indien waren noch nicht umsatzwirksam.
Das neue Werk in Chinas Hauptstadt Peking erfülle die Erwartungen absolut. Der Aufbau des Produktionsstandorts in Indien liege im Plan, obwohl der Kunde den Produktionsstart für das erste Projekt auf den Beginn des vierten Quartals verschoben habe, hieß es gestern.
Bereits in der vergangenen Woche hatte Balda angekündigt, sich für 60 Millionen Euro an der TPK Holding in China zu beteiligen, die auf Berührung reagierende Monitore (Touchscreen-Technologie) herstellt. Von dem Einstieg verspricht sich Balda von 2007 an zusätzliche Erlöse von 300 bis 350 Millionen Euro pro Jahr und ein Plus beim Vorsteuergewinn von bis zu 35 Millionen Euro. Für 2007 peilt Balda damit einen Umsatz von bis zu 850 Millionen Euro an und einen Gewinn vor Steuern von bis zu 85 Millionen Euro, sagte Vorstandschef Joachim Gut. Durch den Ausbau des Kerngeschäfts will Balda bis 2010 auf eine Milliarde Euro kommen.
Außerdem will Balda bei einem Unternehmen einsteigen, das Metallgehäuse fertigt.

Artikel vom 27.07.2006