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Flaskamp fordert
mehr Fair-Play

Fußball-Bezirksligastaffeltag in Verl

Von Yves Brummel (Text und Foto)
Verl/Bielefeld (WB). Während draußen auf dem Trainingsplatz die Kicker des SC Verl ihr Vorbereitungsprogramm absolvierten, schwitzten im Presseraum an der Poststraße die Vertreter der Fußball-Bezirksligisten. Dorthin lud Norbert Flaskamp zum Staffeltag ein.
Norbert Flaskamp (l.) überreichte dem Verler Präsidenten Peter Mankartz die Urkunde fürs fairste Team.

»Wir haben ein Problem«, startete Stafelleiter Flaskamp seine Rede, »zum einen sind da die Schiedsrichter, die oftmals zu überhastet und häufig Platzverweise verhängen. Des weiteren sind auch die Mannschaften durch Provokationen und überhartes Einsteigen nicht ganz unschuldig an dieser Entwicklung.« So zückten die Unparteiischen in der vergangenen Saison 42 rote Karten (25 in der Serie 2004/05) und zogen gar 71 Mal die Ampelkarte (57) aus der Tasche. »So darf und wird es nicht weiter gehen, das Fairnessverhalten muss besser werden«, appellierte Flaskamp: »Wir wollen besonders die Trainer anhalten, ihre Jungs zu mehr Rücksicht aufzufordern.« Als Bösewichte der Liga entpuppten sich die Kicker des TuS Ost Bielefeld, die sieben rote Kartons sahen. Genau wie der VfL Ummeln (vier rote) wurden auch sie mit dem Abstieg belohnt.
Dass es auch anders geht, bewies Meister SC Verl II, der zwar sieben gelb-rote Karten kassierte, aber dennoch die Urkunde für das fairste Team entgegennahm. Ob der Sprung zu weniger Aggression auf dem Fußballplatz gelingt, ist allerdings nicht erst nach den Ereignissen des WM-Finals mit dem Kopfstoß von Zinedine Zidane gegen Marco Materazzi nach vorangegangenen Provokationen des Italieners fraglich.
Durch die Abschaffung des Schiedsrichtersachbearbeiters, welcher für die Auswahl der Pfeifenmänner verantwortlich war, wird in diesem Punkt ein neuer Weg eingeschlagen, da in Zukunft auch der Westfälische Fußball- und Leichtathletikverband die Männer in Schwarz ansetzen kann. Der nun praktisch zum Aufhören gezwungene Rainer Koller, bisher mit der Schiriauswahl bedacht, richtete seine Worte deshalb ebenfalls an die Mannschaften und ihre Verantwortlichen: »Es werden in der kommenden Spielzeit sehr viele neue und junge Unparteiische Partien leiten. Ich bitte deshalb um Nachsicht. Auch brauchen sie genaue Wegbeschreibungen. Es kann nicht sein, dass jemand zehn Mal um den Block fahren muss, ehe er den Platz findet und so zu spät kommt.« Darüber hinaus sollten sich die Teams der Staffel 2 an eine neue Anstoßzeit während der Wintermonate gewöhnen. So wurde der Anpfiff von 14.15 Uhr um eine Viertelstunde nach hinten verlegt. Ansonsten werden die Begegnungen wie gewohnt um 15 Uhr beginnen. Gleich bleiben die Eintrittspreise (3 Euro), sowie die Spielabgaben (11 Euro). Durch die Aufstockung der Liga von 16 auf 17 Vereine müssen 2007 vier Teams den Gang in die Kreisliga A antreten. Aufsteigen wird nach wie vor nur der Meister.
Noch bis zum 7. August haben alle Vereine Zeit, weitere Neuzugänge zu verpflichten und die endgültigen Kader zu benennen.

Artikel vom 27.07.2006