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Die tollkühnen Männer auf
ihren knatternden Kisten

Bielefelder Motorrad-Veteranen bei der ADAC-Westfalen-Lippe-Fahrt dabei

Bielefeld (WB). 60 Teilnehmer aus dem In- und Ausland folgten der Einladung des ADAC Ostwestfalen-Lippe und des Ortsclubs AMC Stemweder Berg zur 56. Internationalen ADAC Westfalen-Lippe-Fahrt für Motorrad-Veteranen. Vom DMSC Bielefeld waren drei Aktive auf ihren liebevoll restaurierten Maschinen am Start: Herbert Prante, Klaus Wenzel und Helmut Unbehaun.

Wer glaubt, Motorradsport sei ausschließlich ein geeignetes Betätigungsfeld für jüngere Sportlergenerationen, der muss sich durch einen Blick in die Starterliste eines Besseren belehren lassen.
Am nördlichen Rand des Wiehengebirges in der Gemeinde Stemwede war neben einigen jüngeren Startern das Gros des Teilnehmerfeldes der Kategorie Ü60 zuzuordnen. Noch älteren Baujahres waren teilweise die an den Start gebrachten Maschinen. Eine Humber aus dem Jahr 1910 war die älteste im Wettbewerb.
Der Vorsitzende des ADAC Ostwestfalen-Lippe, Wolf-Otto Weitekamp, erläuterte in seinem Grußwort, warum der ADAC sich so sehr für den Fortbestand der Internationalen ADAC Westfalen-Lippe-Fahrt einsetzt. So dient diese insbesondere der Pflege des technischen Kulturgutes histori-scher Fahrzeuge. Gleichzeitig haben die Teilnehmer die Möglichkeit, ihre hervorragend präparier-ten Maschinen einer großen Öffentlichkeit zu präsentieren.
Für den DMSC Bielefeld im ADAC gingen Klaus Wenzel (Dürkopp MD 200, Baujahr 1952), der ehemalige 1. Vorsitzende Helmut Unbehaun (Dürkopp MD 200, Baujahr 1954) und Ehrenvorsitzender Herbert Prante (Ardie BD 176, Baujahr 1954) an den Start. Trotz Hitze konnten sie sowohl die Fahrt auf ruhigen Nebenstraßen als auch die Mittagspause in einem adäquaten Ambiente genießen. Rund um das sehenswerte Schloss Hüffe in Preußisch Oldendorf konnten sich die Motorsportler im Rahmen einer zweistündigen Mittagspause von den Strapazen erholen und sich stärken.
Auch die sportlichen Herausforderungen hatten es in sich. Über 100 Kilometer, aufgeteilt in vier Wertungsprüfungen, mussten von den Veteranen-Sportlern auf ihren historischen Motorrädern zu-rückgelegt werden. Dabei galt es möglichst nahe an das vorher festgelegte Stundenmittel von 30 beziehungsweise 37 km/h heranzukommen. Neben dem Wettkampfgedanken ging es für die rüstigen DMSC-Oldies aber in erster Linie um die Freude, mit ihren Maschinen auf landschaftlich reizvollem Terrain im Rahmen einer perfekt organisierten Veranstaltung unterwegs zu sein. Auch der Kontakt zu den übrigen Teilnehmern und der damit verbundene Erfahrungsaustausch standen im Vordergrund.
Pech gleich in zweifacher Hinsicht hatte Herbert Prante. Unmittelbar vor dem Start zog sich der 69-Jährige eine Schnittwunde an der Hand zu, im Verlauf der dritten Wertungsprüfung riss ihm der Kupplungsbowdenzug an seiner Ardie. Trotz dieser Handicaps fuhr Prante die Tour zu Ende und landete auf Rang 10. Auch Klaus Wenzel auf dem 9. und Helmut Unbehaun auf dem 16. Platz waren mit ihrem Ergebnis sehr zufrieden.
Neben den internationalen Grasbahnrennen auf dem Leineweberring, Jugend- und lf-Trial-Veranstaltungen und dem Lauf zur ADAC-Stadt-Trial-Serie, bietet der DMSC Bielefeld im ADAC also auch ein Betätigungsfeld für die Motorrad-Touring-Freunde. Dabei sind sowohl die Motorrad-Veteranen als auch die Besitzer moderner Straßenmotorräder angesprochen. Für die letztgenannte Gruppe werden jährlich mehrere gemeinsame Ausfahrten angeboten. Mehr dazu auch auf der DMSC-Internetseite www.dmscbielefeld.de

Artikel vom 27.07.2006