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Wer will fleißige Handwerker seh'n

Kita Friedhofstraße wird im Herbst gezogen - Tagespflegegruppe ist voll

Senne (oh). Noch steht der Schriftzug »Projektbüro Breipohls Hof« gut sichtbar außen am Gebäude Friedhofstraße 3. Doch drinnen arbeiten seit Wochen die Handwerker mit Hochdruck daran, dass daraus wieder das wird, was es bis März 1997 schon einmal war: ein Kindergarten.

Damals war die Kindertageseinrichtung der katholischen St. Bartholomäus-Kirchengemeinde samt einer zusätzlichen Gruppe in einen größeren Neubau an der Vormbrockstraße umgezogen. Seitdem diente der Pavillon unterschiedlichen Zwecken - oder stand leer. Wenn jetzt alles weiterhin nach Zeitplan läuft, dann sollten Mitte September die Umbauarbeiten beendet sein und die alte Kita wieder mit neuem Leben gefüllt werden.
»Geplant ist, dass im Herbst dort sowohl eine Kindertagesgruppe als auch eine Tagespflegegruppe in Trägerschaft der evangelischen Emmaus-Kirchengemeinde Senne einziehen«, sagt Stadtmitarbeiterin Kerstin Heuer vom Amt für Planung und Finanzen des Bereichs Jugend, Soziales, Wohnen. Die neue Pflegegruppe mit acht Plätzen für die Jüngsten zwischen vier Monaten und drei Jahren wird bereits in der ersten Woche nach den Sommerferien nach und nach Kinder aufnehmen.
»Das geschieht noch am Standort des Christus-Kindergartens an der Hermann-Windel-Straße«, sagt Kerstin Heuer. Es wird dort dadurch eng werdenâ aber es ist schließlich nur für eine kurze, absehbare Zeit.« Der Umzug zur Friedhofstraße ist für den Herbst geplant, auch der einer Kita-Gruppe in Emmaus-Trägerschaft.
Durch die Reaktivierung des ehemaligen Kindergarten-Pavillons wird dem gestiegenen Bedarf an Betreuungsplätzen in Senne Rechnung getragen. Denn im Neubaugebiet Breipohls Hof sind etliche junge Familien mit Kleinkindern zugezogen.
Allerdings muss wegen der veränderten Nutzung das Kita-Gebäude innen erheblich umgebaut werden. Heuer: »In der früheren Dreigruppen-Einrichtung gab es drei Sanitätsbereiche. Die brauchen wir jetzt nicht mehr - dafür aber einen Wickelbereich für die Kleinsten.« Neben einer grundlegenden Sanierung, auch neue Toiletten und Waschbecken werden eingebaut, wird ein Sanitärbereich komplett entkernt und für eine andere Nutzung umgebaut.
Sollte später an der Friedhofstraße der Bedarf nach weiteren Kitaplätzen wachsen, so sei auch dafür eine Lösung gegeben, meint die Jugendamt-Mitarbeiterin. »Es ist möglich, in den Räumlichkeiten über einen gewissen Zeitraum noch eine Notgruppe unterzubringen.« Dadurch würde es für alle zwar »etwas kuschelig«, aber die Voraussetzungen, flexibel auf Bedarf zu reagieren, seien gegeben.
Und grundsätzlicher Bedarf - besonders für die Betreuung der Allerkleinsten in der »U 3«-Tagespflege - ist in ganz Bielefeld vorhanden. »Mit dem Pilotprojekt Tagespflege in der Kita Friedhofstraße nehmen wir die Erweiterung der derzeit vorhandenen 700 Plätze in Angriff«, sagt Kerstin Heuer. Weitere Projekte, ebenfalls in enger Anlehnung an Kindergärten, sollen folgen. Denn die Stadt will bis 2010 ihr Angebot an solchen Plätzen verdoppeln.

Artikel vom 28.07.2006