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Stichworte: PCB, Asbest und KMF


Unter der Bezeichnung Polychlorierte Biphenyle (PCB) fasst man eine Gruppe von 209 Organochlorverbindungen zusammen. PCB zeichnen sich weniger durch eine akute Giftigkeit aus als vielmehr durch ein hohes Gesundheitsrisiko bei dauerhafter Belastung. Weil sie nur sehr langsam abgebaut werden und fettlöslich sind, können sie sich nach und nach im Fettgewebe anreichern. Bevor die Gefahren für Gesundheit und Umwelt durch PCB in vollem Umfang erfasst waren, wurden sie wegen ihrer nützlichen Eigenschaften vielfach verwendet. Vor allem in den 60er und 70er Jahren kamen so eine Reihe von Baustoffen zum Einsatz, die die Innenraumluft mit gesundheitsschädlichen Mengen belasten können. Gesundheitliche Folgen können Schädigungen der Haut, des Blutes sowie von Leber oder Niere sein. PCB kann sich negativ auf das Zentralnervensystem auswirken und steht im Verdacht, das Krebsrisiko zu erhöhen.
Asbest ist eine Gruppenbezeichnung für natürlich vorkommende, faserförmige Silikate. Da es nicht brennbar ist und außerdem nicht fault oder korrodiert, wurde es im Bau lange Zeit als Feuerschutzverkleidung oder als Isoliermaterial eingesetzt. Man unterscheidet zwischen schwach und fest gebundenen Anwendungen. Während Asbestteile mit der Möglichkeit, Fasern freizusetzen, als schwach gebundene Teile bezeichnet werden, besitzen fest gebundene Asbestanwendungen kein Faserfreisetzungsvermögen und müssen daher auch nicht sofort saniert werden. Seit längerem ist bekannt, dass Asbest sowohl Krebs als auch Asbestose (Vernarbung des Lungengewebes) hervorrufen kann. Die Toxizität von Asbest wird von der Fasergeometrie, der Fasergröße und der Biobeständigkeit beeinflusst, die wiederum von der Asbestart, der Kristall- und Faserstruktur abhängt.
Neben Asbest stehen Künstliche Mineralfasern (KMF), zum Beispiel Glas- und Keramikfasern, ebenfalls im Verdacht, Krebsrisiken zu erhöhen. Um zu ermitteln, ob Faserbelastungen vorliegen, können Staubuntersuchungen vorgenommen werden. Eine quantifizierende Messung wird durch Sammeln von Fasern aus der Raumluft auf spezielle Filter vorgenommen, die rasterelektronenmikroskopisch ausgezählt werden.

Artikel vom 28.07.2006