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Kindsmörderin
freigesprochen


Washington (dpa). Eine texanische Mutter, die 2001 ihre fünf Kinder in der Badewanne ertränkt hatte und zu lebenslang verurteilt worden war, ist nun freigesprochen worden. Eine Geschworenenjury kam gestern zu dem Schluss, dass die heute 42-jährige Andrea Yates zur Tatzeit unzurechnungsfähig war. Sie muss nun in eine psychiatrische Klinik um. Im ersten Verfahren hatte ein Psychiater für die Anklage ausgesagt er habe als Berater an einer Fernsehkrimi-Episode mitgewirkt, in der eine Frau ihre Kinder ermordete und dann erfolgreich Unzurechnungsfähigkeit geltend machte. Yates habe die Serie gesehen. Wie sich später herausstellte, gab es keine derartige Episode. Der Psychiater erklärte, er habe sich vertan. Dem Berufungsgericht zufolge könnte aber seine Aussage bei den Geschworenen den Eindruck erweckt haben, die Frau habe die Morde von langer Hand geplant. Vor diesem Hintergrund wurde das Urteil für ungültig erklärt.

Artikel vom 27.07.2006