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Kampf gegen Ruf
des »Fuselfelsens«

Mehr Betten und ein Hafen für Helgoland


Helgoland (dpa). Deutschlands einzige Hochseeinsel soll Anschluss an das 21. Jahrhundert finden: Mit einer neuen Feriensiedlung auf der Düne, mehr Hotelzimmern und einem Yachthafen will Helgoland attraktiver werden und nach Jahren mit schwindenden Gästezahlen wieder Tritt fassen. »Das Image des Fuselfelsens soll endlich der Vergangenheit angehören«, sagte Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) in Anspielung auf zollfreie Einkäufe bei einem Besuch der Insel. »Die Insel kann mit mehr Betten mehr Gäste anlocken. Helgoland braucht auch ein touristisch attraktiveres Angebot vom Schwimmbad bis hin zum Lummenfelsen«, sagte Carstensen. Zudem sei eine Marina für Segelyachten notwendig. Die Gästezahlen waren nach Zahlen der Gemeinde - auch wegen zeitweise eingeschränkter Schiffsverbindungen - von 565 000 im Jahr 2003 auf 420 000 (2005) gesunken.
Helgolands Kurdirektor Christian Lackner hat feste Vorstellungen: »Wir haben bisher einen Hafen wie bei Robinson Crusoe.« Es fehlten zudem sowohl rund um die Uhr geöffnete sanitäre Einrichtungen als auch Spielmöglichkeiten für Kinder. Lackner zeigte sich überzeugt, dass die Insel das Geschäft im Juli und August ausbauen könnte, wenn es mehr Betten gäbe. Ein neues Hotel an einem gut genutzten Yachthafen könnte solche neuen Kapazitäten stellen.
Helgoland investiert nun knapp drei Millionen Euro in fast 60 einstöckige neue Häuschen auf der Düne, die der Hauptinsel vorgelagert ist. Die bunten Neubauten aus Holz sollen auf 40 oder 60 Quadratmetern auch eigene Badezimmer bieten. Sandwälle umgeben jeweils mehrere Häuser, die Touristen von Mitte August an mieten können.

Artikel vom 27.07.2006