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Langers Revanche für Liverpool

Das große Europa-Turnier auf Gut Kaden: acht Top-20-Spieler treten an

Alveslohe (dpa). Nicht nur Bernhard Langer blickt nach der Pleite von Liverpool dem Auftakt der Deutsche Bank Players' Championship der Golfprofis mit Ungeduld entgegen.

Eine Woche nach dem vorzeitigen Aus bei der 135. British Open in Liverpool will der 48-jährige Deutsche beim mit dem Rekord-Preisgeld von 3,6 Millionen Euro dotierten Europa-Turnier auf Gut Kaden im schleswig-holsteinischen Alveslohe Revanche.
»Es ist wunderbar, dorthin zurückzukehren, wo ich schon gewonnen habe. Die Schmerzen halten sich in Grenzen. Aber ich rechne mit einem Platz zwischen 25 und 30«, sagte der noch immer von Rückenleiden beeinträchtigte Schwabe, der 1983 und 1995 auf dem Par 72-Kurs den Titel gewinnen konnte. Die Konkurrenz von allein acht Top-20-Spielern der Weltrangliste beim ersten von nur noch zwei deutschen Europa-Turnieren macht es dem Schwaben aber schwer genug.
Der Weltranglisten-Vierte Retief Goosen (Südafrika) ist neben Titelverteidiger Niclas Fasth (Schweden) und nach der kurzfristigen Absage ohne Gründe des Schotten Colin Montgomerie erster Anwärter auf den Titel, der noch mit einer fünfjährigen Absicherung der Europa-Tourkarte belohnt wird. Vor allem der Spanier Sergio Garcia (Rang 5 in Liverpool) und der Argentinier Angel Cabrera (7) sind die Kandidaten auf die gleichzeitig ausgespielte offene Europameisterschaft (TPC). Cabrera war 2005 im Playoff an Fasth gescheitert.
Aus den USA sind nur Publikumsliebling John Daly und Todd Hamilton am Start. Das Duo der ehemaligen British Open-Sieger musste wie Langer vorzeitig aus Liverpool abreisen und will sich mit dem dort ebenfalls am Cut gescheiterten Padraig Harrington rehabilitieren. Außerdem haben bis auf Garcia die europäischen Stars wie der Engländer Lee Westwood noch keinen festen Platz im Ryder-Cup-Team, das im September in Dublin auf Amerika trifft. Damit ist der Anreiz bei dem in Europa mit am höchsten dotierten Turnier besonders groß.
Für den ehemaligen Ryder-Cup-Captain Langer, der 2004 in Detroit Europa zum 18,5:9,5-Rekordsieg über die USA führte, ist der »Ryder Cup-Zug als Spieler mangels guter Ergebnisse abgefahren«. In der Weltrangliste seit Januar von 54 auf 108 abgerutscht, rechnet sich Langer dafür auf dem eher den Longhittern entgegen kommenden Platz im Norden Hamburgs etwas aus. »Turniere in der Heimat sind was Besonderes. Aber es fehlt mir bisher nach einem guten Saison-Start die Konstanz.«

Artikel vom 27.07.2006