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Neun Männer mit Sprit im Blut

»Flic Flac«-Artisten wollen heute bei »stern tv« neuen Rekord aufstellen

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Als der Circus »Flic Flac« vor zwei Jahren in Bielefeld gastierte, rasten noch fünf tollkühne Motorradfahrer durch den »Globe of Speed« - und schon damals stockte dem Publikum der Atem. »Flic Flac« hat erneut sein schwarzgelbes Zelt auf dem Johannisberg aufgeschlagen, und Abend für Abend sind es acht waghalsige Artisten, die sich und ihre Cross-Maschinen zu Höchstleistungen peitschen.

Heute Abend kann ein Millionen-Publikum in Günther Jauchs »stern tv« (RTL, 22.15 Uhr) miterleben, wie neun »Flic Flac«-Artisten durch die drei Tonnen schwere Stahlkugel rasen - schaffen sie es, ist das Weltrekord. Wieder Weltrekord.
Den ersten fuhren fünf »Flic Flac«-Fahrer bereits 1999 ein - auch bei Günther Jauch. Und eigentlich, so Martin Krockauer vom »Flic Flac«-Management, eigentlich stellen die Motorrad-Fahrer in jeder Vorstellung einen Weltrekord auf, denn: »Der aktuelle steht bei sechs Fahrern - offiziell.« Aber man habe sieben oder acht Fahrer in der Kugel mit ihren 5,80 Metern Durchmesser bei »Flic Flac« schon fast als etwas Alltägliches betrachtet. Als aber herausgekommen sei, das die acht inzwischen sogar zusammen mit ihrem Ersatzmann fahren, sei die Zeit für einen erneuten Jauch-Auftritt reif gewesen.
»Stern tv« ist eine Aufzeichnung, und Krockauer weiß natürlich, ob die Fahrer heute Abend als Weltrekordler gefeiert werden können oder nicht, aber: »Ich verrate nichts.« Gedreht wurde im RTL-Studio in Köln, und der Aufbau des »Globe« habe fast drei Tage in Anspruch genommen. Krockauer: »Die Kugel muss auf unbekanntem Terrain genau ausbalanciert werden - im Circus dauert der Aufbau gut zwei Stunden.«
Inzwischen würden zwölf Fahrer die riskante Tour durch die Kugel beherrschen. Die aktuelle Truppe kommt aus Kolumbien und hat »Sprit im Blut«: Freddy Lopez, Juan Gracia, Andres Torres, Angelo Rodriguez, Jimmy Zapata, Pinillo Ramus, Jehan und Wilmer Bolivar Marin. Mit ihnen rast für den Rekord der Pole Pavel Trzaska, der eigentlich im dreifachen Todesrad dem Publikum den Atem stocken lässt.
30 Sekunden haben sich die neun als Zeitlimit gesetzt - dabei wäre schon eine Sekunde Rekord. Die drei Fahrer, die den Anfang machen, sind gut vier Minuten in der Kugel unterwegs. Was das Schwierigste ist? »Der Start: Die Maschinen müssen sofort da sein, sonst können sie nicht gleich von der ersten Sekunde an das genau richtige Tempo fahren.« Ungefähr dann, wenn heute im Fernsehen der Rekordversuch läuft, steigen die Fahrer zum Finale der Vorstellung auf dem Johannisberg in ihren »Globe« - dann allerdings nur zu acht.

Artikel vom 26.07.2006