27.07.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Qualmen im Café
nicht erwünscht

Aschenbecher sind jetzt verbannt


Bielefeld (bp). Seit Mittwoch ist das Café Passon am Niederwall Nichtrauchercafé. Regina Passon, Inhaberin und Obermeisterin der Konditoren-Innung Ostwestfalen, entschloss sich zu diesem Schritt unmittelbar nach den Betriebsferien. Jetzt kleben Nichtraucher-Zeichen in der Konditorei, Aschenbecher fehlen auf den Tischen und Regina Passon hofft auf das Verständnis der - rauchenden - Gäste.
Dass die Nichtraucher auf ihrer Seite sind, das weiß sie: »Gleich Mittwoch gab es positive Reaktionen.« Sie weiß natürlich, dass das sommerliche Wetter für einen »sanften Übergang« sorgt: »Raucher können sich jetzt ja nach draußen setzen.« Die Härteprobe folge, wenn der Sommer vorbei, die Tische und Stühle vor der Tür weggeräumt sind.
Ermutigt gefühlt habe sie sich, selbst seit einem halben Jahr Nichtraucherin, durch Berichte unter anderem auch aus Ländern wie Italien oder Spanien oder aus den USA, dass es keine Umsatzrückgänge gegeben habe, wenn in Lokalen Zigaretten oder Zigarren »verbannt« wurden.
Hätte das Café mehr als den einen Raum, hätte sie, so Regina Passon, einen Raucher- und einen Nichtraucherbereich ausgewiesen: »Aber das ist nicht möglich. Es ging nur ganz oder gar nicht.« Die traditionsreiche Konditorei, die im Inneren noch (fast) so aussieht wie bei der Eröffnung als eines der Cafés, die es schon vor dem Ersten Weltkrieg entlang des Altstadtrings gab, soll nicht mehr, so die Obermeisterin, »verqualmt« werden.
Eines ist ihr klar: »Jetzt ist Toleranz gefragt - von Nichtraucher- und von Raucherseite.«

Artikel vom 27.07.2006