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In 100 Jahren
Alpen eisfrei?


Zürich/Washington (dpa). Bei einem ungebremsten Klimawandel könnten die Alpen in 100 Jahren nahezu eisfrei sein. Davor warnen Schweizer Forscher nach einer Analyse der Größe der Alpengletscher. In den vergangenen 150 Jahren seien die Gletscher bereits um etwa die Hälfte geschrumpft, berichten Michael Zemp und Kollegen von der Universität Zürich. Allein der besonders heiße Sommer 2003 kostete die Gletscher demnach fünf bis zehn Prozent des zuvor verbliebenen Eises.
Die Forscher um Zemp hatten den vergangenen, gegenwärtigen und künftigen Gletscherwund in den europäischen Alpen analysiert. Bis 1970 war die eisbedeckte Fläche demnach verglichen mit 1850 um 35 Prozent auf 2909 Quadratkilometer gesunken. Bis zum Jahr 2000 belief sich dieser Verlust auf die Hälfte der Gesamtfläche. Der Klimarat der Vereinten Nationen erwartet einen Anstieg der Lufttemperaturen im Sommer um ein bis fünf Grad Celsius bis zum Ende des Jahrhunderts. Ein Anstieg um drei Grad würde der Analyse zufolge 80 Prozent der Gletscherfläche abschmelzen.

Artikel vom 26.07.2006