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Minister will Zukunft
der Bauern sichern

Eckhard Uhlenberg sprach beim Tag des Landvolkes

Von Manfred Schraven (Text)
und Wolfram Brucks (Foto)
Paderborn (WB). NRW-Landwirtschaftsminister Eckhard Uhlenberg (CDU) will der heimischen Landwirtschaft wieder eine Zukunft geben. Bei einer Kundgebung des Landvolkes im Rahmen des Liborifestes in Paderborn legte der Minister gestern ein deutliches Bekenntnis zur unternehmerischen bäuerlichen Landwirtschaft ab.

Mehr als 400 000 Menschen arbeiteten in NRW in der Landwirtschaft, und das solle auch so bleiben, stärkte der Minister für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes NRW den Bäuerinnen und Bauern den Rücken. Beim Tag des Landvolkes sagte er zu, die Wettbewerbsfähigkeit der hiesigen Landwirtschaft zu stärken. Dabei gelte es vor allem, von einem Staat Abschied zu nehmen, der glaubt, alles, insbesondere Umwelt- und Naturschutz allein durch Regelungswut bewerkstelligen zu können. Uhlenberg sprach zum Thema »Ethik und moderne Landwirtschaft - ein Widerspruch?«
Im Umgang mit Umwelt und Natur setzt der Minister vor allem auf Subsidiarität. Uhlenberg: »Wir verabschieden uns von überzogenen Ansprüchen und bürokratischer Überregulierung.« Ein gutes Beispiel seien die Agrarumweltmaßnahmen im Rahmen des Regierungsprogramms für den ländlichen Raum. Die Erhaltung einer abwechslungsreichen Kulturlandschaft könnte am besten mit den Landwirten verwirklicht werden. Der Minister ging in diesem Zusammenhang auf ein mögliches Biosphärereservat in OWL ein: »Wir machen das nur, wenn die Region zustimmt.« Man habe einen umfassenden und ergebnisoffenen Diskussionsprozess zusammen mit den Landräten in Gang gesetzt. Er selbst hätte sich hier allerdings eine größere Aufgeschlossenheit einiger Landwirte gewünscht, zumindest dann, wenn sie nicht davon betroffen seien.
Nachdenkliche Worte galten dem Umgang mit Nahrungsmitteln, aber auch der Gentechnik. Beim Reizwort »Getreideverbrennung« dürfe man sich der Überlegung »Biomasse als Energieträger« nicht einfach verschließen. Bei der Gentechnik gehe es nicht darum, Gott ins Handwerk zu pfuschen. Es gehe darum, besser zu forschen, insbesondere über mögliche Risiken in der Anwendung so genannter »Grüner Gentechnik«. Der Umweltminister: »Ich bin erstaunt, dass bestimmte Organisationen sich gegen die Forschung aussprechen, aber immer auf die Risiken der Gentechnik hinweisen. Wie aber will man etwas über Risiken erfahren, wenn man sich der Forschung verweigert.«

Artikel vom 26.07.2006