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Freiwilliger Dienst
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Idee der AWO ist höchst erfolgreich

Von Matthias Meyer zur Heyde
Bielefeld (WB). An Vereine mag sich kaum noch jemand binden, aber soziale Arbeit wollen viele leisten: Die fünfjährige Geschichte der »Freiwilligenakademie« der AWO ist ein Erfolg.

Ob es darum geht, die Interessen der Jüngsten wahrzunehmen (»Kinderlobby OWL«) oder demenzkranke Menschen zu betreuen (»Begegnungen«), ob die Generationen voneinander lernen (»Gemeinsam«) oder bürgerschaftliches Engagement unter Gesichtspunkten des Qualitätsmanagement stattfindet: Seit ihrer Gründung am 29. Juni 2001 haben im Schnitt jährlich 2000 Menschen aller Altersklassen - zumeist Frauen - die 300 Aktionen der »Freiwilligenakademie« mit Leben erfüllt.
Der ostwestfälisch-lippische Bezirksverband der AWO ist stolz auf sein bundesweit einzigartiges Erfolgsmodell, das hilfsbereite Bürger innerhalb von 14 Tagen nach ihren individuellen Wünschen an Institutionen vermittelt, die Unterstützung durch ehrenamtliche Kräfte dringend benötigen. »Wir setzen die Interessenten in der Nähe ihres Wohnorts ein, und wer will, darf zunächst in einer Kita oder einem Altenheim hospitieren, bevor er sich endgültig entscheidet«, sagte gestern Gabriele Stillger, Geschäftsführerin der Akademie.
In der Regel leisten die Freiwilligen drei bis vier Wochenstunden soziale Arbeit, auf Wunsch können es aber auch 20 werden. »Viele bleiben uns über Jahre hinweg treu«, bilanziert Wolfgang Stadler, Geschäftsführer der AWO OWL, erfreut. DSC-Präsident Hans-Herrmann Schwick und Dr. Johannes Kramer, Geschäftsführer der Städtischen Kliniken, die beide die Geschicke des Fördervereins der Akademie lenken, wissen, wie sehr Sportvereine und Krankenbetreuer von freiwilligen Helfern profitieren. »Die Idee der Akademie schätze ich sehr«, sagte Kramer, und Schwick nannte 185 000 geleistete Sozialstunden einen Erfolg, der für sich spreche.
Die Akademie plant, ein unterstützendes Netz für Migrantenfamilien zu knüpfen, und will freiwillige Sterbebegleiter in Altenheimen einsetzen. Wer frei von Vereinszwängen gemäß eigenen Talenten Menschen helfen möchte, ruft die Hotline an (05 21 / 92 16-444) oder geht ins Internet:
www.freiwillige-owl.de

Artikel vom 26.07.2006