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Hella will 1800 Jobs abbauen

Verhandlungen über Ergänzungs-Tarifvertrag verliefen ohne Ergebnis


Paderborn/Lippsptadt (WB/bel). Die Hella Leuchten-Systeme GmbH (12 000 Beschäftigte bundesweit an sieben Standorten) will in Paderborn und Lippstadt in den kommenden fünf Jahren mehr als 1800 Jobs abbauen. Diese Zielvorgabe gab die Geschäftsleitung in der gestrigen ersten Ergänzungs-Tarifverhandlungsrunde mit der IG Metall bekannt. Derzeit sind an diesen beiden Standorten insgesamt 7500 Arbeitnehmer beschäftigt, für Paderborn würde dies etwa die Halbierung der 1000 Arbeitsplätze derzeit bedeuten.
Die gestrigen Verhandlungen über neun Stunden führten zu keinem Ergebnis, am 22. August gehen die Gespräche weiter. Angesichts des »Kahlschlags beim Personal« (IG Metall) drohten die Verhandlungen gestern sogar zu scheitern. Zur Disposition steht ein ganzes Paket seitens der Hella-Geschäftsführung: Neben betriebsbedingten Kündigungen soll die 40-Stunden-Woche an den Standorten Paderborn, Lippstadt und Wembach eingeführt sowie das Weihnachts- und Urlaubsgeld von den Sanierungsmaßnahmen abhängig gemacht werden. Ferner sollen einzelne Geschäftsbereiche ausgelagert werden, an allen Standorten sollen die Mitarbeiter außerdem auf fünf Urlaubstage verzichten.
Die IG Metall will vorrangig Standorte und Arbeitsplätze erhalten und stellte die Höhe des geplanten Personalabaus in Frage. Die Betriebsräte und die IG Metall Verhandlungskommission wollen das Info-Institut Saarbrücken mit einer Plausibilitätsprüfung des geplanten Personalabbaus beauftragen. In den kommenden Tagen werden die Gewerkschaftsvertreter außerdem durch Flugblätter und Informationsveranstaltungen die Belegschaft über die geplanten Maßnahmen informieren.
Weltweit beschäftig der Hella-Konzern knapp 24 000 Mitarbeiter.

Artikel vom 26.07.2006