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Lycos profitiert von Internet-Endung ».eu«


Von Dietmar Kemper
Gütersloh (WB). Durch Internetadressen mit der Endung ».eu« verdient Lycos Europe gutes Geld. »Wir haben seit April 160 000 verkauft«, sagte der Vorstandschef der Bertelsmann-Beteiligung, Christoph Mohn, dieser Zeitung. Die Adresse mit der EU-Domain kostet 29 Euro im Jahr. Lycos Europe senkte seine Kosten um 30 Millionen Euro und steht jetzt »gut da«. Mohn verwies auf das »beste Halbjahresquartal seit dem Börsengang im Frühjahr 2000«.
Dennoch schreibt das Unternehmen noch keine schwarzen Zahlen, konnte aber die Verluste deutlich auf 2,3 Millionen Euro verringern. Zum gleichen Zeitraum des Vorjahres hatte das Minus noch 16,5 Millionen Euro betragen. Der Umsatz kletterte von Januar bis Juni um vier Prozent auf 64,1 Millionen Euro. »Wir wollen noch dieses Jahr in die schwarzen Zahlen, ich erwarte einen kleinen, einstelligen Millionen-Gewinn«, sagte Mohn. Möglicherweise wird Lycos Europe die schwedische Tochtergesellschaft Spray verkaufen. Gespräche würden geführt.
Weil das Unternehmen noch 2006 »profitabel« werde, will Mohn den Kurs der Aktie »nachhaltig über die Ein-Euro-Marke bringen und auf zwei Euro zubewegen«. Optimistisch stimmt ihn, dass Bezahldienste »schnell wachsen« und Werbung im Internet zunimmt. Die Seiten von Lycos mit Bezahldiensten und Shopping-Angeboten werden monatlich von 28 Millionen Nutzern besucht. Die Mitarbeiterzahl sank bis zum 30. Juni gegenüber Ende 2005 von 688 auf 664.

Artikel vom 26.07.2006