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Sommer + Sonne + Strand + Sparen = SSV

Der freiwillige Schlussverkauf legte gestern einen hitzebedingten Frühstart hin


Bielefeld (bp). Mit vier großen »S« beschreibt Lutz Hockemeyer, Geschäftsführer von Sinn Leffers, den ersten Tag des freiwilligen SSV in Bielefeld: Sommer, Sonne, Strand und Sparen. Und er meint damit: »Tops, Bermudas, Bademode - das ging weg wie die berühmten warmen Semmeln.« Claudia Grieger, Peek & Cloppenburg-Geschäftsführerin, sagt nur zwei Worte: »Dünn und leicht.«
So sollen Textilien sein, die die Kunden jetzt wollen. Und natürlich »radikal reduziert«. Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbandes, spricht von Preisnachlässen von bis zu 70 Prozent und von einem »unerwartet guten Start«. Unerwartet gut, weil befürchtet wurde, die Hitzewelle könnte die Kunden vom Stadtbesuch abhalten.
Da war sich der Handel einig: »Die Kunden kamen früh, als es noch kühl war und dann wieder nach 17, 18 Uhr.« Mittags sei die Stadt vergleichsweise leer gewesen. Trotzdem, so Genth: »Einige Geschäfte freuen sich über ein Umsatzplus von bis zu 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.« Schließlich liege der SSV für alle diejenigen ideal, die ihren Sommerurlaub noch vor sich haben.
Carola Kerkhoff, die bei Sport Scheck unter anderem Bademoden verkauft, spricht von Superangeboten und Superauswahl: »Nur die gefragtesten Größen bei Bikinis und Badehosen - Größe 40 bzw. L für Herren - werden langsam etwas knapp.« Für Freibad und Meer können sich Wassernixen und Strandläufer noch perfekt ausstatten: vom Handtuch über Taucherbrille und Schnorchel bis hin zu Flipflops.
Geschäftsfrau Hannelore Landhäuser (Landhäuser, Rathausstraße) ist ebenfalls zufrieden mit dem SSV-Auftakt: »Man merkt: Die Kunden haben darauf gewartet und verlassen sich darauf.« Besonders viele Oberhemden seien verkauft worden - vor allem an Damen. Hannelore Landhäuser: »Frauen kaufen meist die Hemden für ihre Männer - Männer dagegen kaufen gern Pullover.«
Pullover? »Ja,« sagt auch Lutz Hockemeyer, »20 Prozent von dem, was gestern in die Tüten wanderte, war schon Winterware.«
Stefan Genth ist überzeugt, dass ein einheitlicher Schlussverkauf zur traditionellen Zeit in der letzten Juliwoche und der ersten Augustwoche von beiden Seiten gewollt ist: vom Handel und von der Kundschaft. Genth: »Es ist natürlich auch ein Wettbewerbsinstrument - prima, dass sich in Bielefeld der gesamte Einzelhandel auf freiwilliger Basis wieder angeschlossen hat.«
Die Haupttage seien sicher wieder die Samstage. Genth: »Und weil der Montag eben nicht mehr der spektakuläre Auftakttag ist, gilt das auch schon für den letzten Samstag - es muss eben alles raus!«

Artikel vom 25.07.2006