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Endspurt beim Schulbuchkauf

Bestseller sind aktuelle Deutschbände und Lernhilfen fürs Zentralabitur

Von Burgit Hörttrich
und Hans-Werner Büscher (Foto)
Bielefeld (WB). Tanita Kühn (13) besucht im neuen Schuljahr die 8. Klasse der Martin-Niemöller-Gesamtschule. Gemeinsam mit ihrer Mutter Sandra Kühn kauft sie die Schulbücher, die vom Eigenanteil angeschafft werden müssen. Sandra Kühn freut sich: »Das geht in diesem Jahr, zwei Arbeitshefte, zusammen 15,50 Euro. Später kommt dann noch eine Lektüre dazu . . .«

Schulbuch-Endspurt in den Buchhandlungen. Sonja Muschalle (Thalia) weiß aus Erfahrung: »In den letzten beiden Ferienwochen und den ersten beiden Schulwochen herrscht der größte Andrang.« Neu in dieser »Saison«: alle Deutschbücher, die in der jetzt gültigen neuen Rechtschreibung gedruckt sind und spezielle Bücher, die sich auf das Zentralabitur beziehen. Buchhändler Christian Frerich: »Diese Bände und Lernhilfen sind überhaupt die absoluten Bestseller.« Interpretationshilfen, Bände, die komplexe Stoffe zusammenfassen, seien begehrt - müssen aber grundsätzlich aus der eigenen Tasche bezahlt werden. In diesem Bereich habe der Schulbuchmarkt vor allem expandiert, so Frerich. Ansonsten setzten Verlage (und Lehrer) auf Vertrautes: Schwerpunkte sind die Fächer Deutsch, Mathematik, Englisch. Naturwissenschaftliche Bücher umfassen oft gleich den Stoff mehrerer Schuljahre, dazu kommen Sprachen wie Französisch, Latein und - schon fast als Rarität - Spanisch. Sonja Muschalle: »Es gibt Schulen, die ihre Listen bei uns einreichen - das hilft natürlich enorm.« Gängige Lehr- und Lernmittel habe man auch nach Schuljahrsbeginn auf Lager, Bestellen sei dazu jederzeit möglich.
Richtig Freude an ihren Schulbüchern hätten vor allem Grundschüler, aber auch ältere Schüler seien neugierig auf das, was sie erwartet. Schüler kaufen ihre Bücher selbst oder sind dabei, wenn die Eltern die Liste »abarbeiten«. Christian Frerich: »Sie wollen schon sehen, mit was sie arbeiten müssen.« Manchmal kämen natürlich auch Klagen über die Ausgaben. Frerich: »Vor allem bei Eltern, die zwei oder drei Kinder ausstatten müssen.« Georgia Schönemann, Abteilungsleiterin im Amt für Schule, hält den Eigenanteil, den Eltern aufbringen müssen, für »tolerabel«: »Es ist eine einmalige Ausgabe für ein ganzes Schuljahr, bewegt sich zwischen 18 und maximal 39 Euro.« (siehe Info-Kasten)
Passend zum neuen Schulbuch, so Sonja Muschalle, werde nach wie vor der passende Klarsicht-Schutzumschlag erworben. Sie weiß: »Ein Teil der Bücher wird an die jüngeren Geschwister weitergegeben.«

Artikel vom 25.07.2006