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Schliemann surft zum Sieg

Wettkampf vor Travemünde

Travemünde/Bielefeld (WB). Oliver-Tom Schliemann, der eben erst 15 Jahre alt gewordene Surfer und damit jüngste Starter bei den deutschen Bestenermittlungen in Travemünde, konnte sowohl die Männerklasse als auch die U19-Wertung für sich entscheiden. Ein weiterer großer Erfolg in der bemerkenswerten Karriere des jungen Bielefelders.

Bei Temperaturen jenseits der 30 Grad fanden am ersten Tag vier, am zweiten Tag drei und am letzten Tag noch ein Lauf auf der Bahn Foxtrott vor Travemünde statt, welche von der Regattaleitung souverän und ohne jegliche Proteste oder Fehlstarts durchgeführt wurden. Auch war die Bahn sehr gut gegen Fremdschiffe abgesichert, sodass sich solche Eklats wie während der Kieler Woche nicht wiederholten.
Dafür kam es zu Materialbrüchen. Am ersten Tag erwischte es den Jugendkadersegler Thomas Kleine, der gleich in der zweiten Wettfahrt ausfiel, als sein Segeltop riss. Damit war für ihn die Chance auf einen der vorderen Plätze schon vertan.
Zu Beginn der fünften Wettfahrt traf es dann auch Oliver-Tom Schliemann mit dem gleichen Schaden, doch seinem Vater Ernst Schliemann gelang es an Land innerhalb von 20 Minuten, eine Ersatzkontruktion zu basteln und den Junior wieder aufs Wasser zu schicken. Zur sechsten Wettfahrt kam Oliver-Tom Schliemann zwar mehrere Minuten nach den anderen zur Startlinie, konnte aber trotzdem noch den elften Platz belegen und fuhr dann in der siebten Wettfahrt auch noch auf Postion eins.
Am dritten Tag kam es dann nur noch darauf an, dass der Segeltop hielt und Schliemann unter die ersten Zehn fahren konnte. Ein achter Platz machte die Serie komplett, das Wunderkind des Windsurfens gewann die deutsche Männer- und die deutsche Jugendwertung. Erstmalig in der Geschichte des DSV wurde damit ein U17-Junior Erster einer deutschen Bestenermittlung.
Nicht angetreten waren übrigens die beiden A- Kader-Surfer Martin Moritz und Toni Wilhelm, was für den DSV einige Probleme aufwerfen dürfte. »Ich konnte nur die schlagen, die angetreten sind«, sagte jedenfalls Gewinner Schliemann. Lediglich der ebenfalls fehlende Christian Freimüller, der gerade aus England mit dem achten Platz der Jugendweltmeisterschaft zurückgekommen war, hätte Oliver-Tom Schliemann wohl in Bedrängnis bringen können.

Artikel vom 26.07.2006