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Spezial-Laser hilft
kranken Augen

Neue Therapie im Bielefelder ADC

Bielefeld (WB/mzh). Die häufigste Ursache für Erblindung kann jetzt auch in Bielefeld behandelt werden: Die im Augen-Diagnostik- und Therapie-Centrum (ADC) zusammengeschlossenen Augenärzte haben einen speziellen Laser angeschafft, der die altersbedingte Degeneration der Makula stoppt.

Die Makula, auch »Gelber Fleck« genannt, ist ein kleines Areal auf der Netzhaut und wird bei wesentlichen Sehleistungen beansprucht: beim Lesen, beim Erkennen feiner Einzelheiten, bei der Unterscheidung von Farben. Im Alter lagern sich hier Rückstände des Stoffwechsels ab, es bilden sich neue, poröse Gefäße, so dass der Patient in der Mitte des Gesichtsfeldes verschwommen oder verzerrt sieht oder einen dunklen Fleck wahrnimmt. Diagnose: Makula-Degeneration AMD.
Risikofaktoren sind Diabetes, Rauchen und Bluthochdruck. Im ADC kann die AMD-Diagnose gestellt werden. Der so genannte Farbstoff-Laser verödet die Gefäße und stoppt die AMD zumindest zeitweise - weitere Behandlungen können also nötig werden.
Bei einigen wenigen Formen der Makula-Degeneration können hochdosierte Vitamine die Symptome lindern. In der Photodynamischen Therapie - geeignet in frühen Stadien der Krankheit -Ê wird dem Betroffenen eine Flüssigkeit in die Armvene injiziert, die die unwillkommenen Gefäße für die Behandlung mit dem Laser empfänglicher macht. In der Erprobungsphase befinden sich chirurgische Verfahren, die vor allem bei spontan auftretenden Blutungen unter der Netzhaut sinnvoll sein können. Auch werden derzeit neue Medikamente entwickelt.
Das ADC an der Alfred-Bozi-Straße 12 (im »Westend-Tower«) wurde am 1. Juli 2005 gegründet. »Weil die Geräte, mit denen moderne Praxen heute ausgestattet sein sollten, extrem teuer sind, haben sich 23 Bielefelder Augenärzte (14 Praxen) im ADC zusammengeschlossen und die Technik zum Zwecke der gemeinsamen Nutzung gemeinsam bezahlt«, erklärt Dr. Michael Froböse, einer der beiden ADC-Geschäftsführer. »Etwa seit dem Jahr 2000 ist die Behandlung der AMD möglich, an der -Ê geschätzt - 4,5 Millionen Deutsche leiden«, fügt Dr. Karl-Heinz Lohse, ebenfalls Geschäftsführer, hinzu. Bisher mussten die Patienten nach Münster geschickt werden - dank des neuen Lasers ist die AMD-Therapie jetzt wohnortnah möglich.

Artikel vom 25.07.2006