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»Als hätte Bombe
eingeschlagen«

Kugelblitz zerstört Schornstein

Von Jürgen Rahe (Text und Foto)
Elverdissen (WB). Ein kurzes, aber heftiges Unwetter mit Blitzeinschlag erlebten jüngst Bürger im Grenzbereich von Bielefeld und Herford - in der Ortschaft Elverdissen. Dabei zerstörte ein schwerer Kugelblitz den Schornstein eines Heizungsraumes an der Waldstraße 1. Zum Glück wurde niemand verletzt.

»Gott sei Dank befand sich während des Gewitters niemand mehr im Gebäude«, sagt Wolfgang Burdich, Geschäftsführer des im Gebäudekomplex befindlichen Sonnenschutzunternehmens. Unterm Strich habe man noch Glück im Unglück gehabt, fügt der Geschäftsmann hinzu. »Das ganze Haus hätte abbrennen können. Somit bleibt es beim Sachschaden von rund 25 000 Euro.«
Offenbar wurden viele Elverdisser Bürger von einem heftigen Knall aufgeschreckt. Ein Anwohnner alarmierte sofort den Chef des Hauses in dessen Privatwohnung: »Bei euch in der Firma hat es mächtig gescheppert - so laut, als wäre hier eine Bombe eingeschlagen.« Den Riesenknall aus nächster Nähe erlebte Serhat Berse, der gleich nebenan wohnt. Der 17-Jährige: »Ich stand gerade unter unserem Carport, als der Kugelblitz einschlug. Ich habe mich total erschreckt, bin ins Haus gelaufen und dankbar dafür, dass mir nichts passierte.«
Wolfgang Burdich indes schwante Böses, als er von dem Unglück benachrichtigt wurde: »Ich habe mit dem Schlimmsten gerechnet und mich sofort auf den Weg gemacht. Die ganze Hauselektrik neben dem Schornstein wurde lahmgelegt.«
Inzwischen sind Fachleute der Bielefelder Firma »Müller Schornsteintechnik« am Werk, um den Schaden zu beseitigen. Firmenchef Siegfried Müller (63) schüttelte gestern im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT den Kopf und stellte besorgt fest: »Das war in diesem Jahr nun schon der vierte Blitzeinschlag in einen Schornstein. Und ich vermute mal, es ist nicht der letzte gewesen. Denn das Wetter schlägt immer häufiger Kapriolen.« Müller glaubt, dass immer mehr chemische Schadstoffe der Natur zusetzen, und es nicht zuletzt deshalb zu den Turbulenzen komme. »Die dafür Verantwortlichen sollten sich das verstärkt in Erinnerung rufen.«
Müller hebt zugleich warnend den Finger, Gewitter nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Sein Ratschlag: »Am besten, man bleibt im Haus. Blitze können lebensgefährlich sein.«

Artikel vom 26.07.2006