Bielefeld/Gütersloh (WB). Bei Arminia Bielefeld sah Renato Bauer keine Perspektive mehr. Nach einer Saison für die Oberliga-Amateure will der Brasilianer mindestens in der Fußball-Regionalliga spielen. Inzwischen streiten sich aber die beiden Oberligarivalen SC Verl und FC Gütersloh heftig um ihn.
In Gütersloh absolvierte Bauer bereits ein Probetraining, jetzt spielt er beim SC Verl vor. »Renato hatte mich telefonisch darüber informiert, dass er am Freitag bei Verl mittrainieren und am Samstag für den SC das Testspiel gegen Enger-Westerenger bestreiten werde«, klärte FC Güterslohs Trainer Thomas Stratos auf, der das Verhalten des Brasilianers als durchaus legitim einstufte: »Wir können ihm nicht das bezahlen, was er sich vorstellt. Also hat er auch das Recht, sich nach Alternativen umzusehen.« Ob Bauer vom SCV allerdings ein Angebot bekommt, bezweifelte Stratos: »Verl hat seinen Kader doch komplett. Warum sollten sie zusätzliches Geld locker machen, um Renato zu verpflichten?« Das sieht Verls Coach Mario Ermisch ganz anders. Er sagte: »Jetzt haben wir eine Konkurrenzsituation.« Weil Bauer im Testspiel gegen Enger-Westerenger (5:0) einen ordentlichen Eindruck hinterlassen hat, stellte Ermisch nüchtern fest: »Ich will Renato nämlich auch haben.« Und das, obwohl Ermisch am Samstag zunächst nicht mit Kritik am Auftritt des Bewerbers sparte: »Kommst du direkt aus der brasilianischen Nationalmannschaft? Du hast ja körperlich viel zu wenig drauf.« Weil Ermisch von einer Reise ins rumänische Bukarest, wo Bauer im Trikot von Lech Posen probeweise kickte, erfuhr, hatte er für die körperlichen Defizite des Wunschkandidaten allerdings auch Verständnis. »Renato ist ein echter Mittelfeldregisseur, den wir in der Zentrale gut gebrauchen könnten«, lobte Ermisch.
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