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Trotz Platz 2:
Kappe nicht
nach Peking

Bielefelderin traurig

Ines Kappe
Wattenscheid/Bielefeld (WB). Die Bielefelderin Ines Kappe von der LG Warstein-Rüthen-Soest ist die zweitbeste Jugend-Stabhochspringerin Deutschlands. Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften im Wattenscheider Lohrheidestadion brillierte die erst 16-Jährige in der A-Jugendkonkurrenz mit übersprungenen 3,90m.
Jubelnd lagen sich Athletin, Trainer, Eltern und mitgereiste Fans in den Armen, denn alle gingen davon aus, dass die junge Himmelsstürmerin sich gerade für die Juniorenweltmeisterschaften (U20) in Peking qualifiziert hatte.
Ines Kappe hatte bei der WM-Qualifikation in Mannheim vor 14 Tagen bereits die geforderte DLV-Norm von 4,00m übersprungen und sollte sich jetzt im U20- Teilnehmerfeld bewähren. Da der DLV zwei Starterinnen nach Peking entsenden kann, musste Kappe in Wattenscheid Zweite werden, was ihr auch gelang.
Unverständnis, ja blankes Entsetzen herrschte bei Trainer Karsten Bober und seiner Athletin, als Nachwuchsbundestrainer Weise neben der Deutschen Jugendmeisterin Lisa Risych, nicht Ines Kappe, sondern Christina Michel vom USC Mainz für die Peking-Nominierung vorschlug. Diese hatte in Mannheim 4,05m übersprungen, konnte aber bei dem wichtigsten WM-Ausscheidungswettkampf, den Deutschen Jugendmeisterschaften, nur Platz fünf belegen.
LG-Vorsitzender Hermann Richter sprach in diesem Zusammenhang sogar von Betrug. »Wir sind geschockt und frustriert über die eigenartige Entscheidung des Nachwuchsbundestrainers Weise. Ich kann die Entscheidung nicht nachvollziehen. Christina Michel trainiert im Bundesleistungszentrum in Mainz beim Frauenbundestrainer Herbert Czingon. Mehr möchte ich dazu nicht sagen«, kommentierte Trainer Bober.

Artikel vom 26.07.2006