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Für Aufträge Geld und Reisen bekommen

Zwei Einkaufsleiter von Volkswagen sollen von Zulieferer Faurecia geschmiert worden sein


Frankfurt/Wolfsburg (dpa). Wegen des Verdachts der Korruption ermittelt die Staatsanwaltschaft Frankfurt gegen Mitarbeiter mehrerer deutscher Autokonzerne, darunter VW und Audi. Bei der Affäre geht es um Schmiergeld seitens des französischen Zulieferers Faurecia, um sich Aufträge zu sichern. »Dem Unternehmen wird zur Last gelegt, spätestens seit 1998 Schmiergelder im Umfang von zuletzt 600 000 bis 800 000 Euro jährlich an mehrere Mitarbeiter der Einkaufsabteilungen von deutschen Automobilkonzernen gezahlt zu haben«, teilte die Staatsanwaltschaft in Frankfurt mit. Die Ermittlungen dauerten bereits seit knapp einem Jahr an und richteten sich gegen 20 Personen.
Dabei sei auch ein zweiter, namentlich nicht genannter Zulieferer in Verdacht geraten. Zwei Einkaufsleiter von VW und ein Mitarbeiter der Tochter Audi stehen laut Staatsanwaltschaft im Mittelpunkt der Untersuchungen. Alle drei Tatverdächtigen sollen von Faurecia Schmiergelder von mehreren hunderttausend Euro erhalten haben. Neben Geld hätten die Männer im Alter zwischen 46 und 64 Jahren auch Möbel und Urlaubsreisen angenommen. Faurecia zählt zu den zehn größten Autozulieferern weltweit und beliefert zahlreiche Konzerne. Nach umfangreichen Vorermittlungen durch das Bundeskriminalamt wurden zwei Mitarbeiter von Faurecia und ein VW-Angestellter in U-Haft genommen.

Artikel vom 25.07.2006