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Weiter schmoren in
sengender Hitze

Wetterumschwung zum Wochenende erwartet

Bochum/Hannover/Palma de Mallorca (dpa). Die Hitze hat Deutschland weiter fest im Griff. Das Azorenhoch »Eilbertus« wird wieder für viel Sonne und Temperaturen bis zu 35 Grad sorgen. »Der Sommer geht weiter, Sonne und Trockenheit herrschen vor«, sagte Holger Starke vom Wetterdienst Meteomedia.

Zum Wochenende hin sei dann mit einem Wetterumschwung zu rechnen, der Temperaturstürze bis zu zehn Grad bringen könne. »Dabei wird es Unwetter geben, die insgesamt dafür sorgen, dass dieser Juli nicht der trockenste aller Zeiten in NRW wird«, ergänzte ein Meteorologe vom Wetteramt in Essen (DWD). Anfang August werde es dann wahrscheinlich erstmal nur noch bis zu 25 Grad warm.
Die Sommerhitze hat in den Wäldern Nordrhein-Westfalens die Böden ausgetrocknet und die Waldbrandgefahr angeheizt. In den Regierungsbezirken Detmold, Münster und Düsseldorf kontrollieren in den kommenden Tagen Flugzeuge die gefährdeten Forstgebiete. Trotz des vermeintlich pausenlosen Sonnenscheins hat es im Juli bereits an allen offiziellen Mess-Stationen in NRW geregnet. Die Niederschlagsmengen sind jedoch nach Angaben des Wetterdienstes Meteomedia örtlich sehr gering. Die bis gestern Mittag geringsten Literzahlen pro Quadratmeter im Juli waren in Neukirchen-Vluyn (Kreis Wesel; 2,3 Liter), Heimbach/Eifel (Kreis Düren; 2,6 Liter) sowie in Höxter (2,7 Liter) zu verzeichnen.
In Spanien sind bisher neun Menschen Opfer der Hitzewelle geworden. Die hohen Temperaturen sollen noch bis Donnerstag anhalten. Neben dem Festland sind besonders auch die Kanaren und Balearen betroffen. Auf Mallorca und den Kanaren, in der katalanischen Provinz Gerona sowie den autonomen Städten Ceuta und Melilla herrscht weiterhin Alarmstufe eins.
Eine Hitzewelle mit Rekordtemperaturen hat auch in Kalifornien erste Opfer gefordert. In Stockton, wo am Sonntag ein Höchstwert von 46 Grad Celsius gemessen wurde, mussten nach dem Ausfall einer Klimaanlage mehr als 100 Senioren in umliegende Heime gebracht werden. Mehrere Menschen, darunter ein Wanderer und ein Gärtner, sollen an den Folgen der brütenden Hitze in den letzten Tagen gestorben sein. In Los Angeles kletterte das Thermometer am Sonntag auf 36 Grad, im Computer-Mekka San Jose auf knapp 42 Grad. Östlich von San Diego kämpfen Feuerwehrleute verzweifelt gegen heftige Waldbrände, die von Winden immer wieder angefacht werden.
Der hohe Stromverbrauch für Klimaanlagen führte vielerorts zu Engpässen und Stromausfällen. Im Raum San Francisco waren zeitweise mehr als 400 000 Menschen ohne Elektrizität. Die Behörden riefen zum sparsamen Umgang mit Strom auf.

Artikel vom 25.07.2006