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Der »Holländer« und Antipasti

95. Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth glanzvoll eröffnet

Bayreuth (dpa). Mit einer Wiederaufnahme der Oper »Der fliegende Holländer« haben gestern in Bayreuth die 95. Richard-Wagner-Festspiele begonnen.

Bei Schweiß treibenden Temperaturen von 35 Grad hießen Festspielleiter Wolfgang Wagner, seine Frau Gudrun und seine Tochter Katharina sowie der neue Bayreuther Oberbürgermeister Michael Hohl am frühen Abend die Ehrengäste willkommen. Über den roten Teppich schritten auch der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber und seine Frau Karin, Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt, Wirtschaftsminister Michael Glos, Familienministerin Ursula von der Leyen, Kulturstaatsminister Bernd Neumann und FDP-Chef Guido Westerwelle in Wagners Musentempel auf dem »Grünen Hügel«.
Bundeskanzlerin Angela Merkel wird erst zum zweiten Zyklus des »Ring des Nibelungen« vom 11. bis 16. August in Bayreuth erwartet. Auch Bundespräsident Horst Köhler zählte nicht zu den Premierengästen. Stattdessen präsentierten sich seine Vorgänger Walter Scheel und Roman Herzog sowie Ex-Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher den zahlreichen Schaulustigen. Für Glanz und Glamour bei der farbenfrohen Auffahrt der Ehrengäste sorgten Diva Margot Werner im weißen Kleid mit Blümchen, die Schauspieler Christian Wolff und Maximilian Schell, Grit Böttcher, Carolin Reiber und Roberto Blanco.
Die mit Spannung erwartete Neuinszenierung der Tetralogie »Der Ring des Nibelungen« steht erst von heute an auf dem Spielplan. Dabei gibt der Dramatiker Tankred Dorst sein Debüt als Opern-Regisseur. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Christian Thielemann. Auch in diesem Jahr sind die 30 Festspiel-Vorstellungen im knapp 2000 Plätze bietenden Festspielhaus seit langem ausverkauft.
Im Anschluss an den zweidreiviertelstündigen »Holländer« lud Stoiber 1400 Festgäste zu einem Empfang ins Neue Schloss Bayreuth ein. Wegen der großen Hitze bot der Festwirt vermehrt Antipasti an. Auf der Speisenkarte standen aber auch Zander, Räucherlachs, Pfifferlinge und Rinderfilet. Die Richard-Wagner-Festspiele seien jedes Jahr ein unvergessliches Erlebnis, sagte Stoiber. Der CSU-Chef gönnte sich nahezu mit seinem kompletten Kabinett für einige Stunden eine Auszeit, um der Musik Richard Wagners zu lauschen. »Bayreuth hat eine eigene Atmosphäre, Bayreuth ist einzigartig«, schwärmte Stoiber.

Artikel vom 26.07.2006