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Kommentar
Preismonitor

Teuro II darf es nicht geben


»Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast«, sagte einst Winston Churchill mit einem Anflug von Sarkasmus. In der Tat können Zahlen, Grafiken und Tabellen so manchen Sachverhalt beschönigen, vielleicht verfälschen.
Jetzt aber haben sich Statistiker und Verbraucherschützer etwas wirklich Sinnvolles ausgedacht: einen Preismonitor, der häufig gekaufte Produkte unter die Lupe nimmt und Monat für Monat zeigt, wie sich die Preise für Brötchen, den Werkstattbesuch, die Jeans oder Benzin verändern. Die Aktion kommt nicht aus heiterem Himmel. Hintergrund sind die Mehrwertsteuererhöhung zum 1. Januar und die Ankündigung des Handels, bereits jetzt damit zu beginnen, die Preise »anzupassen«.
Klar, dass dadurch Druck auf Handel und Dienstleister ausgeübt wird. Klar aber auch, dass der Hauptverband des Einzelhandels die Liste als willkürlich kritisiert, weil man einzelne Produkte nicht miteinander vergleichen könne.
Natürlich ist die Welt viel komplexer, als dass sie in einer Statistik abgebildet werden könnte. Aber der Preismonitor will und soll ja auch keine Einkaufshilfe sein. Er will einen Beitrag dazu leisten, dass sich der »Teuro-Effekt« von 2002 nicht wiederholt. Edgar Fels

Artikel vom 27.07.2006