Erzbischof Ender hebt die Bedeutung des Bonifatiuswerkes hervor
Von Friedhelm Peiter Paderborn (WB). Der Apostolische Nuntius, Erzbischof Erwin Josef Ender, Botschafter des Vatikans in Deutschland, hat gestern bei seinem Besuch in Paderborn die Bedeutung des Bonifatiuswerkes der deutschen Katholiken für die Arbeit in der Diaspora hervorgehoben. Botschafter des Vatikans: Erzbischof Erwin J. Ender
Das Bonifatiuswerk, das die Katholiken im Baltikum, in Skandinavien und in Nord- und Ostdeutschland unterstützt, ist vor 157 Jahren von Laien gegründet worden und hat seitdem seinen Sitz in Paderborn. Nuntius Ender betonte, dass etwa die katholische Kirche in Estland, wo er mehrere Jahre als Nuntius arbeitete, nur durch die Solidarität der deutschen Katholiken, wie durch die Spenden der 200 000 Förderer des Bonifatiuswerkes, nach dem zweiten Weltkrieg überleben konnte. Finanziell unterstützt werden durch Spenden des Bonifatiuswerkes in der Diaspora die Jugendarbeit, der Bau von katholischen Schulen und Kindergärten und auch die Erhaltung der Kirchbauten. Allein in diesem Jahr werden in den vom Bonifatiuswerk betreuten Gebieten 103 Bauprojekte mit 7,2 Millionen Euro gefördert. Der Erzbischof unterstrich, dass gerade die Arbeit der katholischen Hilfswerke im Ausland vieles von dem abgetragen habe, was dem deutschen Ansehen nach zwei Weltkriegen so geschadet habe. Ender erinnerte auch an die Folgen von Jahrzehnten Kommunismus im Osten Deutschlands. »Von 100 Leuten wollen nur drei oder vier etwas mit uns zu tun haben. Wir müssen Wege finden, um wieder an die Leute heranzukommen.« Auch hier habe das Bonifatiuswerk noch große Aufgaben vor sich. Der Nuntius unterstützt auch die bundesweite Unterschriften-Kampagne des Bonifatiuswerkes gegen die Ausweitung der Ladenöffnungzeiten auf Sonntage. Mit dieser Aktion sollen alle Landesregierungen aufgefordert werden, die Sonn- und Feiertage als verkaufsfreie Zeiten zu schützen. Unter dem Motto »Sonntags nie« sollen alle 13 000 Pfarrgemeinden in Deutschland erreicht werden. Nuntius Ender betonte, es sei die Pflicht und das gute Recht der Katholiken, den Sonnntag zu schützen.
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