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Großer Abend
nur für Mozart

Aus Salzburg: »Le Nozze di Figaro«

ARD, 20.15 Uhr: Mozart total im Ersten: Drei Stunden lang überträgt die ARD heute live zur Premiere der Neuinszenierung von »Le Nozze di Figaro« von den Salzburger Festspielen.

Mit den Einführungen zu den vier Akten gibt dabei Lästermaul Harald Schmidt seinen Einstand als Opernführer. Der ebenso geniale wie gewitzte Komponist, dessen 250. Geburtstag nun zu feiern ist, hätte bestimmt nichts dagegen gehabt, dass ein Mensch mit Humor durch die Biegungen und Verästelungen seiner turbulenten italienischen Oper um die Hochzeit des Figaro führt.
Salzburg weiht mit der festlichen Inszenierung auch das neue »Haus für Mozart« an Stelle des bisherigen »Kleinen Festspielhauses« ein. Entworfen wurde es vom österreichischen Stararchitekten Wilhelm Holzbauer.
Regisseur der Neuinszenierung ist Claus Guth, Nikolaus Harnoncourt dirigiert die Wiener Philharmoniker. In der Festaufführung singt Anna Netrebko die Rolle des gewitzten Dienstmädchens Susanna. Der Figaro an ihrer Seite ist Ildebrando d'Arcangelo, Dorothea Röschmann singt die Gräfin und Christine Schäfer gestaltet die Partie des vor Verliebtheit schmachtenden Pagen Cherubino. Den Grafen gibt der dänische Bariton Bo Skovhus.
Die Eröffnung des neuen Opern- und Konzerthauses ist das bedeutendste Ereignis im »Mozartjahr 2006«. Die Karten waren in kürzester Zeit vergriffen, obwohl bis zu 600 Euro dafür gefordert wurden. Insofern ist diese Hochzeit des Figaro natürlich auch ein gesellschaftliches Großereignis, das die ARD mit einem »Brisant extra - Servus Salzburg: Eröffnung des Hauses für Mozart« einleitet. Das öffentlich-rechtliche Promi- und Klatschmagazin wirft - gleich nach der »Tagesschau« und bevor Maestro Harnoncourt den Taktstock hebt - einen Blick hinter die Kulissen, plaudert mit Starsopranistin Netrebko über ihre Begeisterung für Mozart und die Stadt an der Salzach. Passend zum Großereignis wurde der 35-Jährigen übrigens gestern »aufgrund ihrer besonderen Verdienste« die österreichische Staatsbürgerschaft zugesprochen. Sie sei damit russisch-österreichische Doppelstaatsbürgerin, sagte Bundeskanzler Wolfgang Schüssel.
Live vom Dach des Festspielhauses werden Heike Götz und Harald Schmidt vor der Kulisse der Festung Hohensalzburg die Sendung präsentieren. Schmidt testet außerdem Mozart-Souvenirs auf ihre Kitschtauglichkeit und fragt japanische Touristinnen, warum Mozart in ihrem Heimatland ein Popstar ist. Außerdem: wer kommt mit wem - Interviews mit den Prominenten am roten Teppich.

Artikel vom 26.07.2006