Bielefeld (WB). In einem halben Jahr beginnt die Handball-WM in Deutschland. Und die bis dahin zu lösenden Probleme sind noch gewaltig.
Die sind sogar so groß, dass jetzt die Sponsoren Druck auf das Organisationskomitee (OK), das hauptsächlich aus Funktionären des Deutschen Handballbundes (DHB) besteht, machen. Sie bemängeln unter anderem, dass das Stattfinden der »besten Weltmeisterschaft aller Zeiten« (DHB-Boss Ulrich Strombach) vom 19. Januar bis zum 4. Februar nur etwas mehr als fünf Prozent der deutschen Bevölkerung bekannt ist. Ein weiterer Tiefschlag in Sachen Sponsoren-Acquise und medialer Außendarstellung war die WM-Auslosung in Berlin: defekte Technik, unvorbereitete Moderatorin und ein Los-Koordinator, der sich kaum verständigen konnte. Laut »Handball-Woche« soll bei dieser Veranstaltung dann einem Marketingleiter eines Großsponsors der Kragen geplatzt sein: »Allen, die das zu verantworten haben, müsste gekündigt werden. Jetzt haben sie hoffentlich begriffen, dass sie professionelle Hilfe brauchen.« Wenigstens jetzt zeigt der DHB Einsicht. Votierte das OK noch im Winter gegen einen hauptamtlichen Geschäftsführer und teilte sich lieber die dafür vorgesehenen 8000 Euro/Monat unter vier Funktionären auf, will man nun die Hilfe einer PR-Agentur in Anspruch nehmen. Gefordert haben das nach Angaben von DHB-Vize und GWD-Minden-Manager Horst Bredemeier die Sponsoren CMA und Eurohypo. »Wir haben diesen Vorschlag akzeptiert«, wird Bredemeier im »Handelsblatt« zitiert, es werde »gerade ein Paket maßgeschneidert«. In den nächsten Wochen soll der Zuschlag erfolgen. Im Rennen sind die Düsseldorfer Agenturen Pleon und Gray. Anwürfe in anderen Bereichen wehren die nationalen Organisatoren aber ab. Bredemeier: »In Sachen Werbung oder bei der Vergabe der Fernsehrechte ist doch nicht der DHB federführend. Das verantwortet die Internationale Handball Föderation.« Was nichts daran ändert, dass noch kein TV-Vertrag existiert. Übrigens auch für die Handball-Bundesliga nicht. Die startet am 25. August.
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