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Stürmische
Jahre - ganz
sachlich

Wichtige Fakten


»Die Hurrikan-Saison 2005 war zwar reich an Rekorden, doch auch schon 2004 war ein Jahr mit sehr vielen Hurrikanen gewesen.« Das erwecke »leicht den Eindruck, dass die Zahl der Stürme steigt. Wissenschaftlich nachgewiesen ist das jedoch bis heute nicht.« Diese Grundfeststellung trifft die Wetterforscherin Dr. Lucia Kins in ihrer soeben veröffentlichten Untersuchung.
Dabei verweist sie darauf, dass die naturgegebenen Schwankungsbreiten sehr groß ausfallen und zudem ursächlich mit dem Auf und Ab der Meeresströmungen verknüpft sind.
Im Bereich des Nordatlantiks gab es daher unter anderem schon von 1950 bis 1969 eine Phase mit überdurchschnittlich vielen Hurrikanen, während in der Folgezeit zwischen 1970 und 1995 nur ausgeprochen wenige gezählt wurden. Seit 1995 kletterte die Zahl solcher Starkstürme im Jahresmittel zwar wieder höher als im Durchschnitt früherer Perioden. Einen weltweit durchgängigen Trend zu mehr und länger andauernden Wirbelstürmen gebe es aber nicht, nur im Nordatlantik träten sie öfter auf, heißt es in der Studie von Dr. Lucia Kins weiter. Dabei legten die besonders heftigen Stürme der Stufen 4 und 5 an Zahl zu, wäh- rend die der Kategorien 1 und 2 in den letzten 30 Jahren konstant geblieben seien.
Ob diese Entwicklung tatsächlich konkret auf den vielzitierten »Klimawandel« zurückzuführen sei, könne bisher niemand verlässlich mit Ja oder Nein beantworten. Zudem weist die promovierte Meteorologin Lucia Kins nachdrücklich darauf hin, dass »längst noch nicht ausreichend bekannt ist, wie Hurrikane letztlich überhaupt entstehen«. Erst wenn dies erreicht sei, werde man weitere richtungweisende Aufschlüsse erhalten. RD

Artikel vom 22.07.2006