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»Rache auf Borkum«Ê-
Lektüre mit Lokalkolorit

Neuer Kurzkrimi von Angelika Preußer erschienen

Von Uta Jostwerner (Text und Foto)
Bielefeld (WB). Weil der Seenotrettungskreuzer und der Rettungshubschrauber anderweitig im Einsatz waren, hat ein Mann auf Borkum seine Tochter verloren. Jahre später kehrt er zurück, um Rache zu üben.

Die Bielefelder Krimiautorin Angelika Preußer hat sich erneut von ihrer Lieblingsinsel Borkum zu einer Kriminalgeschichte inspirieren lassen. »Rache auf Borkum« ist jüngst in einem Sammelband mit Borkumer Geschichten im HW-Verlag Dorsten erschienen. 80 Seiten Urlaubslektüre, verfasst von 13 Autoren des literarischen Arbeitskreises Borkum, laden ein zum Träumen, Staunen und Nachdenken.
»Da ich weiß, dass viele Bielefelder auch auf Borkum Urlaub machen, kann ich mir vorstellen, dass der Erzählband für sie interessant ist«, sagt die 53-jährige Autorin, die seit 1988 drei bis viermal im Jahr Urlaub auf Borkum macht.
So verwundert es nicht, dass Angelika Preußer jeden Winkel auf Borkum kennt und ihre Romane und Geschichten stets mit viel Lokalkolorit würzt - bis hin zu real existierenden Personen. Aber auch knallharte Recherche liegt ihren Krimis zugrunde: »Fürs Fachliche hab ich mich vom Klinikchef durchs Haus führen lassen und ihn mit Fragen bombardiert Ebenso konnte ich dem Polizeichef bei seiner Arbeit über die Schultern schauen«, erzählt die Bielefelderin, die mit »Reizklima auf Borkum« 2001 ihren ersten Borkumer Kriminalroman veröffentlichte.
Ihre Fans, so weiß sie, warten längst auf die versprochene Fortsetzung. Allerdings lassen Gartenarbeit und eigenes Schreibbüro eine größere schriftstellerische Arbeit nicht zu. »Dazu braucht's Zeit und die hab ich derzeit nicht«, bedauert die gelernte Arzthelferin, die bis 1981 als Chefarztsekretärin arbeitete.
So bietet »Rache auf Borkum« immerhin einen kleinen Trost. Auf nur vier Seiten schafft es Angelika Preußer, eine komplexe, spannende und psychologisch interessante Geschichte zu erzählen und gleichzeitig etwas Borkum-Flair zu vermitteln.
»Ich weiß, dass ernsthafte Verletzungen oder Erkrankungen auf Borkum nicht behandelt werden können. Wer Hilfe braucht, ist auf die Seenotrettung oder den Rettungshubschrauber angewiesen«, erzählt die Borkum-Kennerin und entspinnt auf dieser Grundlage eine gleichermaßen tragische wie spannende Geschichte.
Borkumer Geschichten, herausgegeben von Unetta Steemann und Heike Wenig,, HW-Verlag Dorsten, ISBN: 3-932801-50-4

Artikel vom 24.07.2006