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72 000 Euro bei »Arbeitplus« veruntreut

Mitarbeiter der Stadt unter Verdacht - Geld auf fingierte Konten »umgeleitet«

Bielefeld (mm). Ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung ist in der vorigen Woche von seinem Dienst suspendiert worden. Er soll bei der Agentur »Arbeitplus« mindestens 72 000 Euro veruntreut haben.

Die »Arbeitplus GmbH« ist eine Tochter der Stadt Bielefeld und der Agentur für Arbeit. Seit dem 1. Januar 2005 ist die Gesellschaft zuständig für die Umsetzung der Arbeitsmarktreform. Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger werden »unter einem Dach« betreut. Die 300 Mitarbeiter werden gestellt von der Agentur für Arbeit und der Stadt Bielefeld.
Der Bedienstete der Stadt, der in der Anfangsphase der Agentur unter anderem zuständig gewesen sein soll für die Auszahlung von Hartz-IV-Geldern, soll Empfängernamen fingiert und entsprechende Konten eingerichtet haben. Von diesen Konten soll er die Beträge auf sein eigenes Konto transferiert haben. Mitte des vorigen Jahres soll er auf eigenen Wunsch in die Stadtverwaltung zurückgekehrt sein.
Der vermeintliche Betrug ist nach Informationen des WESTFALEN-BLATTS in den vergangenen Wochen der internen Revision aufgefallen, nachdem Krankenkassen Bestätigungen über die Abführung von Beiträgen an die nicht existenten Empfänger an »Arbeitplus« zurückgeschickt haben. Bei der Kontrolle sind die Unregelmäßigkeiten zutage getreten. Die veruntreute Summe soll sich auf »mindestens 72 000 Euro belaufen. Möglicherweise hat der Mitarbeiter aber noch wesentlich mehr Geld abgezweigt.
Der Mann soll sich zunutze gemacht haben, dass es bei »Arbeitplus« in den ersten Monaten erhebliche Anlaufschwierigkeiten gegeben hat. So sollen bei den EDV-Programmen immer wieder Probleme aufgetreten sein.
Die Stadt Bielefeld hat ihren Mitarbeiter unmittelbar nach Bekanntwerden der Vorwürfe von seinem Dienst suspendiert. Anzeige wegen Betrugs und Veruntreuung ist erstattet worden.

Artikel vom 24.07.2006