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Giacomo Serrone wechselt zum BVB

14-Jähriger aus Ahle verlässt Arminia Bielefeld Ñ Erklärtes Ziel: »Ich will Profi werden«

Von Sebastian Picht (Text und Fotos)
Bielefeld (WB). Fußball ist ihr Leben: Bei der Familie Serrone aus Ahle dreht sich alles um das runde Leder. Marco spielt beim SC Herford in der Bezirksliga, Fabio läuft für die U17 Arminia Bielefelds auf und Giacomo hat gerade den großen Sprung geschafft: Der jüngste der drei Brüder ist in die Nachwuchsabteilung des BV Borussia Dortmund gewechselt.

Voller Stolz verkündet der 14-Jährige: »Ich will Profi werden.« Bis zum Ende der vorherigen Saison schnürte Giacomo Serrone seine Fußballschuhe noch für Arminia Bielefeld. Doch die »Schwarz-Gelben« wurden, wie viele andere Bundesligisten auch, auf den Bünder aufmerksam. »Im Februar kam die erste Anfrage«, erinnert sich Mutter Christiane an die Zeit, in der namhafte Profi-Clubs anklopften. Die gute Perspektive und das überzeugende Umfeld bei Dortmund gaben schließlich den Ausschlag für den Wechsel zur BVB Borussia.
Trainer Bert van Marwijk baute in den letzten Jahren immer wieder junge talentierte Spieler in die Bundesliga-Mannschaft ein. In dieser Saison stehen Sebastian Tyrala und David Vrzogic vor dem großen Sprung, den der gebürtige Bünder David Odonkor längst geschafft hat. Bevor es auf die Bundesliga-Bühne geht, spielt Giacomo Serrone in der U15-Mannschaft der Borussen. Dort will der Bünder seine Stärken ausspielen: Beidfüßig und schnell ist der Mittelstürmer.
Attribute, auf die auch schon der Deutsche Fußballbund aufmerksam geworden ist. Ende Juli reist Giacomo Serrone in die Sportschule Kaiserau und nimmt dort an einem Lehrgang des DFB teil. Aus den Teilnehmern setzt sich dann die Besetzung der neu ins Leben gerufenen U15-Nationalmannschaft zusammen. Auch wenn der Deutsch-Italiener bei der WM der Squadra Azzura die Daumen gedrückt hat Ñ er will den Adler tragen.
Dafür gilt es hart zu arbeiten: Serrone, der beim Bünder SV mit dem Fußballspielen begonnen hat und 2003 zu Arminia gewechselt ist, trainiert viermal die Woche. In Dortmund. An Trainings-Tagen wird er eineinhalb Stunden vor Beginn der Übungseinheiten in Ahle abgeholt und dann nach Dortmund gefahren. Hinzu kommt mindestens ein Spiel pro Woche. Wenn Westfalenauswahl-Begegnungen anstehen, sogar mehr.
An fünf Tagen steht also Fußball auf dem Programm. Klar, dass da die Freunde zurückstecken müssen. »Aber die haben sich alle für mich gefreut«, berichtet Serrone. Doch nun hat er alles auf die Karte Fußball gesetzt -Êmit einem großen Traum im Hinterkopf. Deshalb auch der Wechsel zu Dortmund. »Ich wollte einen stärkeren Konkurrenzkampf haben.«
Den Schritt, nach Dortmund zu ziehen und damit sein vertrautes Umfeld -ÊFamilie sowie Freunde und Schule -Êkomplett zu verlassen wollte der 14-Jährige aber nicht gehen. »Das wäre noch zu früh für ihn gewesen«, meint Mutter Christiane, die eben so wie Schwester Jessica vom Fußballfieber des Familienclans erfasst ist. Vater Antonio: »Das liegt uns im Blut.«
Das gilt nicht zuletzt für Giacomos Bruder Fabio, 16 Jahre alt. Er spielt bei Arminia Bielefeld in der U 17-Regionalligamannschaft. Er verfolgt das gleiche Ziel wie Giacomo, ist eben so ehrgeizig: »Ich will mich bei der Arminia durchsetzen und möchte dort Profi werden«.

Artikel vom 24.07.2006