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Erntehelfer
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Höxter (WB/in). Die meisten der bis zu 150 Erntehelfer, die Wittrock (Höxter) beschäftigt, stammen aus Polen oder Rumänien. Mindest-Stundenlohn: 5,17 Euro. In den neuen Bundesländern liegt er bei 3,27 bis 3,85, in Polen bei einem Euro - weshalb polnische Betriebe vorzugsweise Saisonkräfte aus der Ukraïne beschäftigten.
In Kooperation mit der Agentur für Arbeit unternahm der Betrieb jüngst auch einen Versuch mit 20 Arbeitslosen aus Deutschland. »Der erste junge Mann meinte schon nach 45 Minuten, er habe jetzt keinen Bock mehr«, berichtete Marion Wittrock. Ein Ehepaar meldete sich am nächsten Morgen: »Wir haben Muskelkater und können nicht kommen.« Ein anderer konnte nicht arbeiten, weil er keinen Regenmantel besaß. Und eine Frau entdeckte am vierten Tag, das sie schwanger war. Geblieben seien von den 20 ganze 3 -Ê»und bei diesen sind die Arbeitsergebnisse deutlich schlechter als bei den Arbeitern aus Polen«.
Ärgerlich, was Wittrock im Ortsteil Abaxen erlebte: Zur Unterbringung der Saisonarbeiter investierte er 300 000 DM in den Umbau eines Bauernhauses. Die Nachbarn zogen vor Gericht. Ergebnis: Statt 50 dürfen nur 18 Hilfskräfte einziehen.

Artikel vom 22.07.2006