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Mehr Windräder in NRW

Jetzt 2445 Anlagen - hohe Heizkosten beflügeln Solar

Von Edgar Fels
Berlin (WB). Solar- und Windenergie sind weiter im Aufwind. Während sich die Zahl der Windräder im ersten Halbjahr dieses Jahres erneut erhöhte, glänzt die Solarbranche durch Wachstumsraten im hohen zweistelligen Prozentbereich.

Vor allem die weiter steigenden Öl- und Gaskosten haben einen deutlichen Nachfrageschub nach Solarwärmeanlagen ausgelöst. Das Bundesamt für Wirtschaft muss inzwischen mehr als die doppelte Menge an Förderanträgen für eine Solaranlage bearbeiten wie zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres, sagte Carsten Körnig, Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW), gestern dieser Zeitung.
Der BSW rechnet für dieses Jahr mit 130000 neuen Anlagen (plus 30 Prozent) auf dann 930000 Anlagen mit einer installierten Solarkollektorfläche von mehr als 1,2 Millionen Quadratmetern. Körnig: »Immer mehr Bundesbürger erkennen, dass sich die Heizkosten mit Hilfe erneuerbarer Energien senken lassen.« Eine Anlage für die Warmwasseraufbereitung sei für um die 5000 Euro zu bekommen. Auch Der Preis für Photovoltaik-Anlagen zur Stromerzeugung werden nach Einschätzung Körnigs um fünf Prozent pro Jahr sinken. Die deutsche Solarzellenproduktion (2005: 312 Megawatt) stieg von Januar bis Mai um 78 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Was die Windenergieanlagen angeht, so stieg deren Zahl im ersten Halbjahr in NRW um 52 auf 2445 Anlagen. Die Leistung erhöhte sich auf 2317 (plus 93) Megawatt, sagte Matthias Hochstätter, Sprecher des in Berlin ansässigen Bundesverbandes Windenergie, gestern dieser Zeitung. Konkrete Zahlen zur deutschlandweiten Entwicklung will der Verband am Montag bekannt geben.
Schon 2005 war für die Windenergiebranche ein gutes Jahr. Insgesamt wurden 26,5 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt, das entspricht etwa fünf Prozent des gesamten Stromverbrauchs. Im ersten Halbjahr 2006 seien es 13,5 Milliarden Kilowattstunden gewesen. Die Windräder seien durchschnittlich zu 20 bis 25 Prozent ausgelastet bei einem über die Jahre relativ gleichmäßigen Windaufkommen. 2005 wurden in NRW 4,1 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt. »Das entspricht dem jährlichen Stromverbrauch von 1,5 Millionen Haushalten«, sagte Hochstätter. Zum Vergleich: Die noch junge Solarenergiebranche erzeugte 2005 Strom für etwa 330000 Haushalte.

Artikel vom 21.07.2006