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Zugpferd neu »beschlagen«
Der koreanische Hersteller Kia hat den Geländewagen Sorento überarbeitet
Bei Kia brennt die Luft. Sechs neue Modelle oder Modellüberarbeitungen allein in diesem Jahr sollen den Erfolgsweg der koreanischen Marke in Deutschland weiter festigen. Einen wesentlichen Beitrag dazu leisten wird nach Meinung von Marketing-Chef Jürgen Sans der Geländewagen Sorento. Ihn bezeichnet er als »Schlüsselfahrzeug«.
Nach dem Magentis im Frühjahr folgen in diesen Tagen die Großraumlimousine Carnival und der Sorento. Im September stellt Kia den neuen Kompakt-Van Carens und wenig später die überarbeitete Limousine Opirus vor. Ende des Jahres schließlich wollen die Koreaner mit dem »Golf von Kia« (der Name des Autos steht noch nicht fest) ein zusätzliches Ausrufezeichen setzen und die Erneuerung der kompletten Fahrzeugpalette abschließen.
Zugpferd der Marke ist aber nach wie vor der Sorento, der 2002 auf dem deutschen Markt eingeführt wurde. Seither entschieden sich fast 25 000 Kunden für den Geländewagen, der jetzt einer Modellpflege unterzogen wurde. Dabei haben sich die Designer allerdings sehr zurückgehalten. Äußerlich ist der neue Jahrgang kaum vom Vorgänger zu unterscheiden. Erst beim dritten Blick fallen die Änderungen an Stoßfängern und Leuchten auf.
Innen indessen haben hochwertigere Materialien Einzug gehalten. Das macht sich bei den Sitzbezügen und diversen Applikationen in Holz- und Alu-Optik bemerkbar. Die Neugestaltung der vorderen Rückenlehnen sorgt zudem dafür, dass der schon bislang gut bemessene Raum für die Hinterbänkler noch einmal verbessert werden konnte.
Obwohl Kia beim Sorento am Leiterrahmen und der hinteren Starrachse festgehalten hat, wurde der Fahrkomfort vor allem beim Einsatz auf glattem Asphalt in der neuen Generation gesteigert. Die Techniker haben dazu Stoßdämpfer und Federn straffer als bislang abgestimmt. Mit einem deutlichen Plus gegenüber dem Vorgänger wartet auch die Lenkung auf. Der Wagen reagiert direkter auf Steuerbefehle und zeigt sich dadurch auch agiler in Kurven. Wankbewegungen halten sich dabei in Grenzen. Das alles trägt zu einem höheren Sicherheitsgefühl bei. In dieser Hinsicht hat Kia den Sorento ohnehin stärker gemacht. So ist ein ESP jetzt serienmäßig ebenso in allen Ausstattungsvarianten verbaut wie Front- und seitliche Kopfairbags auch hinten sowie Gurtstraffer.
Für kraftvollen Vortrieb sorgt zunächst ausschließlich der 2,5 Liter Turbodiesel, der jetzt 170 PS (125 kW) statt bisher 140 PS leistet (Partikelfilter als Option für 550 Euro). Das maximale Drehmoment wurde von 343 auf 392 Newtonmeter bei 2000 Umdrehungen gesteigert. Laufruhig, leise und ohne jedes Turboloch hinterlässt die mit einer Fünfgang-Schaltung gekoppelte Maschine (Fünfstufen-Automatik für 1715 Euro) einen glänzenden Eindruck.
Im Dezember legt Kia noch einen 3,3 Liter Sechszylinder nach. Der leistet 241 PS (177 kW) und damit 49 PS mehr als der bisherige 3,5 Liter V6. In der Einstiegsversion ist der Sorento mit einem zuschaltbaren Allradantrieb samt Geländeuntersetzung ausgerüstet. Der EX hat ein elektronisch gesteuertes Allradsystem.
Der Preis für den bereits in der Basisversion recht umfangreich ausgestatteten Kia Sorento Diesel (unter anderem CD-Radio und Klimaanlage) beträgt 29 975 Euro. Der Mehrpreis von gut 2000 Euro im Vergleich zum Vorgänger bringt das neue Modell nicht nur gefährlich nahe an die 30 000-Euro-Schallmauer, sondern bedeutet mit ein paar netten Extras auch den deutlichen Sprung darüber.
Wolfgang Schäffer

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Artikel vom 29.07.2006