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Henkel begrüßt
Röttgens Verzicht

CDU-Politiker bleibt im Bundestag

Berlin (dpa). Der ehemalige BDI-Präsident Hans-Olaf Henkel hat die Entscheidung von Norbert Röttgen begrüßt, auf den Posten des Hauptgeschäftsführers beim Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) zu verzichten. Norbert Röttgen verzichtet auf den BDI-Job.

»Mir wäre zwar lieber gewesen, er hätte auf sein Bundestagsmandat verzichtet, aber die Entscheidung ist konsequent. Beide Ämter gleichzeitig - das wäre nicht gegangen«, sagte Henkel. Er hatte zuvor die geplante Doppelrolle Röttgens als BDI-Geschäftsführer und Bundestagsabgeordneter kritisiert.
Es sei jetzt höchste Zeit, dass sich der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände, Reinhard Göhner, (CDU), »an diesem Mann ein Beispiel nimmt und ebenfalls sein Mandat niederlegt«.
Nach der massiven Kritik an einer möglichen Doppelfunktion hatte der CDU-Politiker Norbert Röttgen am Freitagabend auf den Posten als Spitzenmanager beim BDI verzichtet. Die Diskussion in der Öffentlichkeit sowie im Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) habe gezeigt, dass sich der Plan nicht verwirklichen lasse, bis zum Ende der Wahlperiode 2009 auch parallel im Bundestag zu bleiben, teilte Röttgen in einer kurzen Erklärung mit. Er fühle sich seinen Wählern und seiner Partei verpflichtet. »Darum stehe ich für das Amt des Hauptgeschäftsführers des BDI nicht mehr zur Verfügung.«
Der BDI hatte Röttgen nach scharfer interner Kritik zuletzt dazu aufgefordert, sein Bundestagsmandat bis zum Frühjahr 2008 aufzugeben. Der CDU-Politiker war vor einem Monat zum neuen BDI-Hauptgeschäftsführer gewählt worden. Er sollte den Posten 2007 antreten. Der 41-jährige Röttgen ist Parlamentarischer Fraktionsgeschäftsführer der CDU/CSU im Bundestag.
Als erster führender Unions-Politiker hatte Mecklenburg-Vorpommerns CDU-Chef Jürgen Seidel seinem Parteifreund nahe gelegt, auf das Bundestagsmandat zu verzichten.

Artikel vom 22.07.2006