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Röttgen soll Mandat aufgeben

BDI setzt seinem künftigen Topmanager eine Frist bis Frühjahr 2008


Berlin (dpa). Nach massiver interner Kritik hat der Industrieverband BDI seinen künftigen Topmanager Norbert Röttgen (CDU) aufgefordert, sein Bundestagsmandat bis zum Frühjahr 2008 aufzugeben. Das wurde gestern aus Kreisen des Bundesverbands der deutschen Industrie (BDI) bekannt. Auch in der Union galt diese Frist als realistisch. Eine BDI-Sprecherin sagte, dass eine Übergangsfrist schon bei der Wahl Röttgens im Präsidium vereinbart worden sei. Bundestagspräsident Nobert Lammert (CDU) betonte, ein Mandatsverzicht sei allein Sache des Abgeordneten.
Röttgen (41), der parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion ist, war vor einem Monat vom BDI-Präsidium als Nachfolger von Ludolf von Wartenberg zum neuen Hauptgeschäftsführer gewählt worden. Er wollte ursprünglich sein Bundestagsmandat bis Ende der Wahlperiode im Herbst 2009 behalten. Dies war im BDI und bei der Opposition auf heftige Kritik gestoßen.
FDP-Vize Rainer Brüderle sagte der »Berliner Zeitung«, Röttgen könne nicht abends als BDI-Mann Steuererhöhungen geißeln, die er morgens als Abgeordneter mit beschlossen habe. Grünen-Fraktionschefin Renate Künast forderte eine »Unvereinbarkeitsregel« für Parlamentarier.

Artikel vom 21.07.2006