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Ein Brief aus Teheran

Ahmadinedschad schreibt der Bundeskanzlerin


Berlin (dpa). Der international wegen des Atomprogramms seines Landes weitgehend isolierte iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat sich erstmals direkt an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gewandt. Ein Brief Ahmadinedschads an Merkel, über dessen Inhalt zunächst nichts bekannt wurde, traf gestern im Kanzleramt ein, bestätigte ein Regierungssprecher. Das Schreiben werde zunächst übersetzt und ausgewertet, hieß es.
In Berlin wurde vermutet, dass es in dem Brief um die iranische Urananreicherung geht. Zuletzt war der internationale Druck auf den Iran weiter gewachsen, diese Aktivitäten zu stoppen, die zum Bau einer Atombombe führen könnten. Auch Russland stellte gestern klar, dass es zu einer härteren Gangart einschließlich wirtschaftlicher Sanktionen im Atomstreit bereit sei, falls sich Teheran nicht bewege. Der Iran nannte den 22. August als konkretes Datum für seine Antwort auf das Verhandlungsangebot der Staatengemeinschaft.
Merkel hatte zuletzt auf dem G8-Gipfel von St. Petersburg mit den anderen Staats- und Regierungschefs die Regierung in Teheran aufgefordert, positiv auf das Vorschlagspaket zur Lösung des Atomstreits zu reagieren.

Artikel vom 21.07.2006