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Myrtekranz ist Rarität
und erhält Ehrenplatz

Heimatverein Brake dankt Manfred Nolte


Brake (jr). Den Myrtekranz zur Hochzeit, eingerahmt und hinter Glas - über ein solches Geschenk freuten sich Brautpaare vor 100 Jahren. Sie hängten das Präsent meist voller Stolz in ihrem Schlafzimmer an die Wand. Heutzutage mag darüber manch einer lächeln. Nicht aber Heinz Kossiek, langjähriger Vorsitzender des Heimatvereins Brake. Der 67-Jährige: »Als mir Mechanikermeister Manfred Nolte, ein gebürtiger Braker, dieses besondere Stück für unsere Heimatstube anbot, habe ich sofort eingewilligt. Das gute Stück ist wirklich eine Rarität und bekommt jetzt hier bei uns einen Ehrenplatz.«
Bei dem Brautpaar vor exakt 99 Jahren handelt es sich um Heinrich Baute und Lina Baute, gebürtige Eckernkamp. Das Paar hatte sich am 18. Oktober 1907 das Jawort gegeben. Manfred Nolte (63) ist ein Enkelkind der Beiden, und er hat in all den Jahren darauf geachtet, dass der Myrtekranz nicht versehentlich entsorgt wurde. »Ich habe das gute Stück gehegt und gepflegt, meine aber jetzt, beim Heimatverein Brake ist es besser aufgehoben.«
Kossiek, der das Nolte-Geschenk dankbar annahm, überließ es dem edlen Spender gestern, wo das historisch wertvolle Werk denn in der Heimatstube stehen soll. Recht schnell wurde an exponierter Stelle ein Ehrenplatz gefunden. Dies übrigens in unmittelbarer Nähe zum seidengewebten Leineweber-Bild, das ebenfalls die Heimatstube schmückt. Das Ehrenbild hatte es im November 2000 gegeben - im Rahmen einer Feierstunde aus Anlass des 1000-jähriges Bestehens von Brake.
Heinz Kossiek verriet gestern, dass die Bautes Verwandtschaft von ihm seien. »Ich hatte noch persönlichen Kontakt zu Heinrich und Lina und habe vor allem an ihnen geschätzt, dass sie sehr kinderlieb waren.«
Freuen dürfen sich derzeit Kossiek und sein Heimatvereinsfreund Egon Dröge (80) auch über wertvolle Dias von Helmut Meyer. Meyer, der 2004 starb, war begeisterter Fotograf und Geschichtsforscher. In den 70er Jahren machte er viele Farbaufnahmen von Brake. Motive waren besonders alte Bauernhöfe sowie Landschaftsbilder. Heinz Kossiek: »Die Dias, die Helmut Meyer dem Heimatverein überlassen hat, sind aus geschichtlicher Sicht sehr wertvoll. Egon Dröge und ich werden dieses und weiteres Material nach Straßenzügen neu umsortieren. Das ist viel Arbeit, aber es macht Spaß.«

Artikel vom 21.07.2006