22.07.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Körper setzt
bei Stadler die Normen

Ironman Germany

Frankfurt/Main (dpa). Der Schock saß zunächst tief. Nach dem Einkaufen wollte Normann Stadler einfach nur eine Wasserkiste aus dem Auto tragen. Doch plötzlich riss der Henkel und die Box knallte dem Hawaii-Sieger auf den Fuß.

Die Folge: Bruch der großen Zehe, Trainingspause. »Im ersten Moment war ich erschrocken. Zum Glück habe ich aber einen Körper, der schnell heilt«, erzählt der Mannheimer Triathlet erleichtert, der am Sonntag als Favorit beim Ironman Germany startet.
Mit etwas Pech hätte die Saison für den 33-Jährigen aber fast schon gelaufen sein können. Dabei hat sich Stadler für das Jahr 2006 einiges vorgenommen. Neben dem Frankfurter Ironman liegt der Fokus des Kaufmanns auf dem Rennen auf Hawaii im Oktober, wo der Mannheimer 2004 triumphierte. »Mehr als zwei Rennen im Jahr geht nicht. Das kostet zu viele Körner«, erklärt Stadler.
Im Gegensatz zu vielen anderen Sportlern hält der Titelverteidiger in Frankfurt nicht viel von ausgeklügelten Trainingsplänen oder Leistungsdiagnostik. »Ich gehe nach meinem Körper. Der weiß am besten, was gut für ihn ist«, sagt Stadler, dessen Paradedisziplin das Radfahren ist. Um auf der 180 Kilometer langen Strecke noch mehr Zeit auf die Konkurrenten gut zu machen, trainierte Stadler erneut mit den Radprofis von T-Mobile auf Mallorca. »Ich habe aber nur mit ihnen trainiert, hatte keinen Zugang zum inneren Zirkel«, erklärt der 33-Jährige, wohl wissend, dass eine Nähe zum T-Mobile-Team momentan auch kritisch hinterfragt werden kann.
Zu Doping hat er eine klare Meinung. »Ich war bestürzt, als ich das mit Jan Ullrich gehört habe. Es gibt überall schwarze Schafe. Das hat bei uns Nina Kraft gezeigt.« Der Dopingfall der Hawaiisiegerin von 2004 hatte auch für Stadler Auswirkungen: »Das hat mich ein paar Nullen auf dem Konto gekostet.«

Artikel vom 22.07.2006