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Kommentar
Roter Schlusspunkt


Von Klaus Lükewille


Das Nachspiel zum Endspiel. Zwei Sperren, zwei Entschuldigungen - und ein Blick zurück. Musste das sein? Der große Zinedine Zidane bedauert längst, was er da am späten Abend des 9. Juli 2006 angerichtet hat. Als er auf dem Berliner Rasen rasend wurde. Als er »rot« sah. Als er vom Feld musste.
Dieser Platzverweis steht unauslöschlich in der Fußball-Biografie des Franzosen.
Es ist ja anerkennenswert, dass sich Zidane schon Tage später einsichtig zeigte. Dass er sich vor allem bei den Kindern entschuldigte, für die er ein Vorbild sein wollte und sein sollte. Aber der rote Fleck, der bleibt. Immer.
Und Marco Materazzi? Der Provokateur in dieser dunklen Finalminute? Auch der Italiener hat seine Tat bereut. Sagt er wenigstens. Und vielleicht zieht er die Lehren, verhält sich in Zukunft sportlicher und anständiger.
Zidane hat dagegen auf dem Platz keine Chance der Rehabilitation mehr. Den Schlusspunkt unter seine weltmeisterliche Karriere - den setzte er selbst.

Artikel vom 21.07.2006