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Merkwürdige Meisterschaft

In Münster: Weltklasse trotz fünf fehlender Top-Pferde

Münster (dpa). Merkwürdige Meisterschaft: Die fünf besten Paare fehlen - und trotzdem gibt es Weltklasse-Sport.

Wenn am Wochenende der deutsche Meister im Springreiten ermittelt wird, bleiben die fünf besten Pferde im Stall, um sie für die Weltmeisterschaft zu schonen. Dennoch sind Stars wie der Weltranglisten-Erste Marcus Ehning (Borken) oder Ludger Beerbaum (Riesenbeck) am Start und gehören zu den Favoriten. Die zahlreichen Top-Pferde machen diese ungewöhnliche Konstellation möglich. Anders sieht es in der Dressur aus, wo um die WM-Tickets geritten wird.
Das Quintett für die WM in Aachen (20. August bis 3. September) hat Springreit-Bundestrainer Kurt Gravemeier bereits vor mehreren Wochen festgelegt. Beerbaum mit L'Espoir und Ehning mit Küchengirl sowie Christian Ahlmann (Marl) mit Cöster, Marco Kutscher (Riesenbeck) mit Montender und Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen) mit Shutterfly wurden nominiert. »Die Pferde sollen die Kraft für Aachen sparen«, sagt Gravemeier zu deren Verzicht.
Bei den Dressur-Wettbewerben geht es in Münster hingegen noch um die WM-Tickets. Nach der Absage von Martin Schaudt (Albstadt) haben noch sieben Paare Chancen, erklärt Bundestrainer Holger Schmezer. Als sicher gilt die Teilnahme von Nadine Capellmann (Würselen), die mit Elvis wieder ein Klasse-Pferd reitet und in Münster klare Favoritin ist. »Wenn sie die zuletzt gezeigten Leistungen bestätigt, ist sie sicher nicht zu verdrängen«, sagt Schmezer.
Unumstritten scheint auch Hubertus Schmidt (Borchen), der in Münster Wansuela Suerte und Forest Gump reitet. Hoffnung auf einen Platz im WM-Team dürfen sich auch Ann-Kathrin Linsenhoff (Kronberg) mit Sterntaler und Isabell Werth (Rheinberg) mit Warum nicht oder Satchmo machen. Mit Spannung wird der Auftritt von Heike Kemmer (Winsen/Luhe) erwartet, die nach längerer Pause mit Bonaparte ihre Chance sucht. Außenseiter sind Klaus Husenbeth (Sottrum) mit Piccolino und Ellen Schulten-Baumer (Rheinberg) mit Lesotho.

Artikel vom 21.07.2006