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Heute Ärztestreiks in OWL

Kliniken in Bielefeld, Minden und Lübbecke betroffen

Prof. Dr. Otto Foit

Bielefeld (WB/Reuters). Nach dem Abbruch der Tarifverhandlungen für die 70 000 Ärzte an kommunalen Kliniken hat der Marburger Bund den Streikdruck massiv erhöht. Bundesweit sei ein neuer Höchststand bei der Streikbeteiligung gezählt worden, erklärte gestern der Sprecher der Ärztegewerkschaft, Athanasios Drougias. Heute wird Ostwestfalen von den Streikmaßnahmen betroffen sein: Geplant sind mehrstündige Arbeitsniederlegungen im städtischen Krankenhaus Bielefeld sowie an den Kliniken in Lübbecke und Minden. Ein Sprecher des Marburger Bundes sagte, die Notfallversorgung sei weiterhin gewährleistet.
Gestern hatten 14 500 Ärzte in acht Bundesländern und 121 Städten ihre Arbeit niedergelegt. Die Streiks hatten vor vier Wochen begonnen. Der Marburger Bund fordert von der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) bessere Arbeitszeiten und höhere Gehälter. Nach den Dienstag abgebrochenen Verhandlungen ist offen, ob ein Schlichter eingesetzt wird. Der Vorsitzende des Marburger Bundes, Frank Ulrich Montgomery, sagte: »Ich schließe dies nicht aus«. Das Thema müsse allerdings noch in den Gremien diskutiert werden.
VKA-Verhandlungsführer Otto Foit aus Detmold erklärte: »Ich glaube nicht, dass das aktuell wird.« Eine VKA-Sprecherin sagte, die Frage eines Schlichters sei bislang nicht gestellt worden. Der Gruppenausschuss Krankenhäuser sowie das Präsidium des VKA würden in der kommenden Woche über weitere Schritte im Tarifstreit beraten.

Artikel vom 20.07.2006