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Medizinische Pigmentierung bringt Lebensqualität zurück

Expertin für »Conture Make up« hilft nach kreisrundem Haarausfall

Von Daniela Rahn
Herford (WB). Die Diagnose trifft Helene M. (45) ins Mark: Alopezia areata - kreisrunder Haarausfall. Es geht ganz schnell. Innerhalb weniger Wochen findet sich kein einziges Haar mehr an ihrem Körper. Dabei waren die braunen Locken immer ihr ganzer Stolz. Auf Härchen an Beinen und Armen könnte sie ja noch verzichten. Doch seit der Kopf kahl ist, seit Augenbrauen und Wimpern für immer ausgefallen sind, geht Helene M. nicht mehr unter Leute. Das wird sich bald ändern.

Denn durch andere Betroffene ist Helene M. auf Petra Hübner aufmerksam geworden. Die Herforderin, gelernte Drogistin und Kosmetikerin, hat sich auf »humanmedizinische Feinstpigmentierung« spezialisiert. Sie kann Helene M. zwar ihre braune Lockenpracht nicht zurückbringen - das müssen Fachleute für Perücken tun -, ihrem Gesicht aber sehr wohl wieder Kontur verleihen, indem sie Augenbrauen und Wimpern mit Hilfe eines bestimmten Verfahrens neu gestaltet.
Das »Conture Make up«, das bei medizinischer Indikation kostenmäßig zu 30 bis 40 Prozent von den Krankenkassen übernommen wird, hat mit dem umstrittenen »Permanent Make up« nichts tun tun. »Mit einem Spezialgerät bringe ich die Farbe, die überwiegend aus Mineralien besteht, völlig schmerzfrei in die Haut ein«, erklärt Petra Hübner. »Da nur bis zur zweiten Schicht der Oberhaut gearbeitet wird, treten keinerlei Schwellungen oder Nebenwirkungen auf. Narben gibt es auf diese Weise auch nicht.«
Verwendet wird für das TÜV-geprüfte Verfahren eine Farbe, die höchsten Anforderungen an die Verträglichkeit gerecht wird, bei der es zu keinerlei toxischen oder allergischen Reaktionen kommen kann. Petra Hübner: »Die Haut schließt sich direkt nach der Behandlung wieder und sieht sofort gut aus. 14 Tage lang wird mit einem Vitamin-E-Präparat nachbehandelt. Insgesamt vier Wochen lang sollten weder Sonne noch andere Kosmetika die Haut belasten. Aber das ist auch schon alles.«
Rund viereinhalb Stunden benötigt Petra Hübner, um Helene M. die Augenbrauen- und Wimpernpartie zu gestalten. Dafür braucht sie eine extrem ruhige Hand und viel Geschick: »Ich habe einen hohen ästhetischen Anspruch an meine Arbeit. Deshalb lasse ich mir grundsätzlich Fotos aus der Zeit vor der Krankheit zeigen, damit das Ergebnis natürlich und typgerecht aussfällt.«
Im Gegensatz zum Permanent-Make up ist die medizinische Pigmentierung kein Eingriff für immer. »Die Farbe hat eine Haltbarkeit von etwa drei bis fünf Jahren. Bei Kundinnen, die wegen kreisrunden Haarausfalls bei mir in Behandlung sind, sollte man alle zwei Jahre nacharbeiten, um das optimale Ergebnis beizubehalten«, erklärt Petra Hübner.
Natürlich lassen sich nicht nur Wimpern und Augenbrauen mit der Feinstpigmentierung gestalten. Auch Narben und Schwangerschaftsstreifen können der natürlichen Hautfarbe angegelichen werden. Sogar die Pigmentierung von Brustwarzen nach Operationen kann die Fachfrau in ihrem Studio anbieten.
Und auch jene, die der Natur einfach ein wenig auf die Sprünge helfen möchten, sind bei Petra Hübner gut aufgehoben: Die natürliche Kontur der Lippen kann sie mit dem Spezialverfahren ebenso nachzeichnen, wie sie mit einem pigmentierten Lidstrich den Augen ihrer Kundinnen ganz neue Ausdruckskraft verleiht.

Artikel vom 18.08.2006