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Tierpension wohl an anderem Ort

Suche nach geeignetem Gelände geht weiter - Stadt aus Schaden klüger

Von Matthias Meyer zur Heyde
Bielefeld (WB). In die Auseinandersetzungen um die geplante Tierpension am Schmetterlingsweg scheint wieder etwas Bewegung zu kommen. Tendenz: Die Stadt favorisiert einen anderen Standort.

Mittlerweile pfeifen es die Spatzen von den Dächern: Irgendwo an der Peripherie von Jöllenbeck könnte die Aidshilfe ihr Projekt eher realisieren als am Schmetterlingsweg. Um aber möglichen Anwohnerprotest nicht vorschnell zu provozieren, hält sich das Bauamt in der Standortfrage bedeckt.
Die Suche nach alternativen Lösungen würde auch das quälend langwierige Verfahren erklären. Gebranntes Kind scheut das Feuer: »Wir prüfen intensiver, um vor dem Hintergrund unseren Erfahrungen am Schmetterlingsweg größtmögliche Rechtssicherheit zu haben, falls wir schließlich eine Tierpension genehmigen sollten«, erklärt Dieter Ellermann vom Stab des Baudezernenten.
»Mit einer Tierpension am Schmetterlingsweg wäre doch nie wieder Rechtsfrieden eingekehrt«, prophezeit Ellermann. »So eine ungute Entwicklung will die Stadtverwaltung vermeiden.« Doch wie man sich dreht und wendet: Das Dilemma bleibt, das sieht auch Ellermann. Wird nämlich das Projekt in Oldentrup verwirklicht, droht Anwohner Peter Rogat mit Klage - wird das Vorhaben verlegt, könnte die Aidshilfe Juristen bemühen.
Denn das ist ja längst bekannt: In den Umbau des Anwesens am Schmetterlingsweg wurde bereits Geld gesteckt, ein Teil jener 225 000 Euro, die aus dem EU-Sozialfonds fließen. Der Geldgeber möchte natürlich wissen, was er da finanziert - und wo. Projektberater Horst-Eckart Gross vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales, der persönlich die Finanzhilfe gewährte, hatte bereits beim Ortstermin vor dreieinhalb Monaten klipp und klar gefordert: »Das Hauptproblem ist der immer noch nicht gesicherte Standort, der Voraussetzung für die Bewilligung der Gelder war. Bitte, sorgen Sie für ein zügiges Verfahren!«
Eines noch stellt Ellermann klar: »Das Bauamt genehmigt - nicht etwa das Staatliche Umweltamt Detmold!« Hintergrund dieser Ansage: Im Unterschied zur verzweifelt nach Standorten suchenden Stadt hält das StAfUA die Tierpension am Schmetterlingsweg - mit Einschränkungen -Ê für machbar . . .

Artikel vom 19.07.2006