Von Gerhard Hülsegge Bielefeld (WB). Wer kennt Karl, Heinz und Hans Hofmann? Die drei Brüder aus Bielefeld sollen von 1926 bis 1932 in der 1. Mannschaft von Hannover 96 Fußball gespielt haben. Hans-Heinrich Kellner aus Diepholz versucht, für eine Forschungsarbeit etwas über den Verbleib des Trios zu erfahren - bislang vergebens.
»Ich bin jahrelang davon ausgegangen, dass die Brüder Hofmann aus Hannover stammten«, sagte der 47-Jährige dem WESTFALEN-BLATT. »Und habe deshalb über Jahre erfolglos recherchiert.« Zufällig unterhielt er sich vor einigen Wochen mit dem Sohn eines ehemaligen Mitspielers der Brüder Hofmann. Wilfried Winkeler erzählte ihm, dass die »Hofmänner« keine Niedersachsen waren, sondern Westfalen. Nur am Wochenende kamen sie nach Hannover, ansonsten lebten, arbeiteten und trainierten sie in Bielefeld. Bei welchem Verein, ist nicht bekannt. »Hans Hofmann war ein erfolgreicher Mittelstürmer«, weiß Kellner. Wie Bruder Karl kickte er sechs Jahre für die Hannoveraner, Heinz Hofmann blieb nur zwei Jahre, bis 1928. Alle drei sollen technisch sehr stark und gute Kopfballspieler gewesen sein. Hans-Heinrich Kellner ist Verwaltungsfachangestellter beim Landkreis Diepholz und dort für die Vorbereitung von Pfändungen zuständig. Er weiß also mit Akten umzugehen. Mehr als 100 Ordner umfasst seine Sammlung von Namen und Daten jener 670 Spieler, die seit 1896 für den Hannoverschen Erstligisten Pflichtspiele absolviert haben. Seit 1992 arbeitet der Fußballfan und Vater einer 15-jährigen Tochter an seinem größten privaten 96er-Archiv, das so gut wie komplett ist. Von 1947 an sind alle ehemaligen Spieler von Hannover 96 registriert und beschrieben. Nur die Zeit von 1896 bis zum Zweiten Weltkrieg weist noch Lücken auf. »Zur Vervollständigung meiner Unterlagen benötige ich dringend die Geburts- und möglichen Todesdaten der Brüder Hofmann«, sagt Kellner. Vermutlich sind sie zwischen 1903 und 1906/07 geboren. Bemühungen, über das Bielefelder Stadtarchiv an die Adresse etwaiger Kinder, Enkel, Neffen oder Nichten zu kommen, sind fehlgeschlagen. Beim DSC Arminia Bielefeld kann man sich ebenfalls nicht an die Sportkameraden Hofmann erinnern. »Die Namen sagen mir nichts«, meinte Pressesprecher Hans Milberg gestern, als das WESTFALEN-BLATT anfragte. Dabei waren Hans, Heinz und Karl Hofmann Ende der zwanziger Jahre so »berühmt«, dass sie sogar Sammelbilder - ähnlich den Panini-Fotos heutiger Tage - zierten. Übrigens hat zu Zeiten der Wirtschaftskrise noch ein Bielefelder bei Hannover 96 Fußballgeschichte geschrieben: Ewald Strothmann, Jahrgang 1908, wechselte im Sommer 1931 vom VfB Bielefeld an die Leine, blieb dort aber nur eine Saison. Wer weiß, was aus Karl, Heinz und Hans Hofmann geworden ist, kann sich beim WESTFALEN-BLATT (Tel. 05 21 / 585-294) melden. Hans-Heinrich Kellner: »Ich tappe bei diesen Männern nämlich absolut im Dunkeln.«
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