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Potenz als »Wächter des Herzens«

Italienische Studie: Bei Problemen verstärkt auf die »Pumpe« achten


Oxford (dpa). Potenzprobleme können nach Meinung italienischer Ärzte ein Vorbote für bestimmte Herzkrankheiten sein.
In einer Studie an der Universität Mailand berichteten 60 Prozent der Herzpatienten mit stabiler Angina pectoris, in den Jahren vor dieser Diagnose Potenzprobleme bekommen zu haben. Unter den Patienten mit plötzlichen Herzattacken durch eine instabile Angina pectoris (akutes Koronarsyndrom) berichtete dagegen nur jeder Fünfte von Potenzschwierigkeiten. Unter Angina pectoris werden die Beschwerden von Patienten mit Krankheiten der Herzkranzgefäße zusammengefasst.
Bei Männern mit Potenzproblemen sollte das Herz strikt überwacht werden, fordern die Mediziner im Fachblatt »European Heart Journal«. Denn die Studie stütze eindeutig die These von Potenzproblemen als »Wächter des Herzens«. Für ihre Studie hatten die Italiener 285 Herzpatienten in drei gleiche Gruppen eingeteilt: Solche mit akutem Koronarsyndrom (instabile Angina pectoris), bei denen nur eine Arterie betroffen ist, Patienten mit akutem Koronarsyndrom und mehr beteiligten Gefäßen und solche mit chronischem Koronarsyndrom (stabile Angina pectoris). Eine vierte gesunde Gruppe diente zur Kontrolle.
Aus der ersten Gruppe berichteten mit 22 Prozent ebenso viele Männer über Potenzprobleme wie in der Kontrollgruppe (24 Prozent). In der zweiten und dritten Gruppe war die Zahl der Männer mit Potenzproblem mit 55 und 65 Prozent dagegen klar höher. Von den Männern mit chronischem Koronarsyndrom berichteten 93 Prozent, die Potenzprobleme ein bis drei Jahre vor der Diagnose des Herzleidens bekommen zu haben.

Artikel vom 19.07.2006