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Der Staatsanwalt spricht

Was brachte Reichenhalls Eissporthalle zum Einsturz?


Bad Reichenhall (dpa). Die Ermittlungen zum verheerenden Einsturz der Eissporthalle von Bad Reichenhall mit 15 Toten stehen unmittelbar vor dem Abschluss. Spätestens Ende Juli wolle die Staatsanwaltschaft in Traunstein ihre Ermittlungsergebnisse bekannt geben, sagte gestern deren Sprecher Volker Ziegler. Zu Berichten, wonach die Behörde mehrere Verantwortliche anklagen werde, nahm Ziegler keine Stellung. »Vor der Bekanntgabe der Ergebnisse gibt es von uns dazu nichts.« Beim Einsturz der Halle waren am 2. Januar 15 meist junge Menschen gestorben, 34 Schlittschuhläufer wurden verletzt.
Zwei von der Staatsanwaltschaft in Auftrag gegebene Gutachten zur Klärung der Schuldfrage bei dem Unglück liegen der Justizbehörde seit Anfang Juli vor. Die Expertisen der Technischen Universität (TU) München und des TÜV Süd umfassen zusammen mehrere hundert Seiten. Die Gutachten sollten insbesondere klären, ob bei Planung und Bau der Halle in den 70er Jahren Fehler gemacht wurden und ob die Gebäudewartung vorschriftsmäßig war. Immer wieder wurden Spekulationen laut, dass sich Leim, der die aus Brettern zusammengefügten Holzbalken der Halle verbindet, in der Feuchtigkeit gelöst haben könnte.
Nach der Katastrophe hatte sich die Stadtverwaltung massiv Kritik gefallen lassen müssen, sie habe von ernsten Gebäudemängeln gewusst und nichts getan. Ein von der Stadt in Auftrag gegebenes Gutachten attestiert der Statik jedoch einwandfreien Zustand.

Artikel vom 19.07.2006